Atakan: Wo Liebe ist, ist Hoffnung! – Ronald McDonald Haus Aachen
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Ronald McDonald Haus
Aachen

>Wo Liebe ist, ist Hoffnung!<

Viele Sterne leuchten für Atakan

Der kleine Atakan leidet unter dem sogenannten Apple-Peel-Syndrom, eine seltene, angeborene Fehlbildung des Darms. Atakans Vater erzählt: 

>Unsere Geschichte fing eigentlich sehr schön an, meine Frau und ich waren glücklich zu erfahren, dass wir noch einmal Nachwuchs bekommen, obwohl wir über vierzig Jahre alt sind. Unsere zwei Söhne, die fünf und dreizehn Jahre alt sind, sollten Geschwister bekommen, denn es waren sogar Zwillinge auf dem Weg. Wir waren überglücklich, bis wir im fünften Monat erfahren haben, dass mit dem Darm eines Zwillings etwas nicht stimmen könnte. Wir mussten regelmäßig zu Kontrolluntersuchungen und schließlich wurde uns angeraten, uns zur Entbindung und anschließenden Behandlung in das Uniklinikum Aachen zu begeben. In der 36. Woche wurden unsere beiden Jungs per Kaiserschnitt zur Welt gebracht.

 Atakan musste dann gleich nach der Geburt auf die Intensivstation verlegt werden, wo er künstlich beatmet wurde. Ich konnte ihn lediglich ein paar Sekunden nach der Geburt sehen, alles musste schnell gehen. Atakans Bruder ging es gut, wir durften ihn halten und bei uns haben, doch, dass wir Atakan nicht im Arm halten konnten, zerriss uns als Eltern innerlich. 
Am zweiten Tag nach seiner Geburt wurde Atakan operiert, denn er leidet unter dem Apple-Peel-Syndrom. Das ist eine sehr seltene angeborene Fehlbildung mit Fehlen der Dünndarmwurzel meist im Jejunum mit typischer spiralförmiger Anlage der unterentwickelten Darmabschnitte. Sein Darm ist sozusagen in sich verschlungen und das musste schnellstmöglich operativ behandelt werden. 
Atakan wurde in der ersten Operation ein Stoma gelegt, ein künstlicher Darmausgang, und uns wurde gezeigt, wie dieses zu versorgen ist. 

Der kleine Atakan hat schon viele Monate seines jungen Lebens in der Kinderklinik verbracht.
Atakan ist mittlerweile 7 Monate alt.
Auch in der Kinderklinik erobert Atakan die Herzen im Sturm.
Atakan mit seinem stolzen Papa.

Die Situation war unglaublich belastend: Atakan lag auf der Intensivstation, sein Bruder auf der Frühchenstation und meine Frau hatte gerade erst entbunden. Glücklicherweise konnte eine Verwandte unsere anderen beiden Jungs versorgen. Die Großeltern konnten aufgrund der Corona-Pandemie nicht nach Deutschland einreisen, um uns zu helfen, insgesamt war es eine wirklich schlimme Zeit. Das Ronald McDonald Haus wurde damals saniert, glücklicherweise konnten wir dann aber dank der Kinderhilfe in einem Hotel in Aachen untergebracht werden und konnten so mehrmals am Tag zwischen Hotel und Klinik pendeln. Wir haben uns wahnsinnig bemüht, Atakans Geschwistern in dieser Zeit einen Alltag zu ermöglichen, Schule und Kindergarten waren damals noch geöffnet, Atakans Bruder habe ich trotz allem zum wöchentlichen Fußballtraining gebracht. 
In einer zweiten Operation wurde Atakans Darm in einer sogenannten end-to side Operation zusammengeführt. Zweimal haben wir in dieser Zeit gedacht, Atakan würde die Nacht nicht überleben, er hat wirklich um sein Leben gekämpft, es gab verschiedene Komplikationen. 
Nach seiner Geburt hat Atakan zwei Monate in der Klinik verbracht, bevor wir das erste Mal mit ihm nach Hause durften. Wir waren sehr dankbar, denn die behandelten Ärzte haben sich wirklich größte Mühe gegeben. 

Endlich kam also der Tag, an dem Atakan nach insgesamt vier Operationen entlassen werden sollte. 
Uns wurde sehr viel Hilfe angeboten, zum Beispiel durch eine Sozialarbeiterin der Klinik, die uns an den Bunten Kreis vermittelt hat, wir wurden also zuhause bei der Versorgung von Atakan unterstützt. Man denkt, man ist verloren und einsam in einer solchen Situation, doch es gibt viele Menschen, die uns helfen und unterstützen, ein bisschen wie Sterne am Himmel, die zwischen den Wolken hervorscheinen, manchmal braucht man nur jemanden, der einem das Fernglas in die Hand gibt, um diese Sterne zu finden. 
Durch die Entlastung, die wir dank des Bunten Kreises bekommen haben, hatten wir auch wieder etwas Zeit, um uns um Atakans Geschwister zu kümmern. Atakan hatte in der kommenden Zeit viele Untersuchungen, Physiotherapie und Osteopathie. 

Am 20. Januar ging es Atakan plötzlich schlechter, wir haben gemerkt, dass etwas nicht stimmte. Die Kinderärztin ließ Atakan sofort wieder stationär einweisen. Es fand eine Not-Operation statt, ein Stück des Darms musste entfernt werden. Nach einigen Tagen musste noch eine weitere Operation durchgeführt werden und Atakan wurde anschließend weiter stationär überwacht. 
Die Prognose über Atakans weiteren Krankheitsverlauf bleibt unklar, sicher ist: Der Darm braucht Zeit, um zu heilen. Wir als Familie versuchen, stark und zuversichtlich zu sein und für unsere Kinder da zu sein. Wo Liebe ist, ist immer Hoffnung.<

Atakans Familie durfte am 16.02.2021 zusammen mit Atakan nach Hause fahren. Wir drücken alle Daumen für Atakans Genesung und senden Familie Duman viel Licht und Zuversicht.