Lyons Eltern wohnten nach seiner viel zu frühen Geburt im Mai 2016 etwas mehr als fünf Monate im Ronald McDonald Haus Aachen. Nun ist Lyon gerade zwei Jahre alt geworden. Seine Eltern blicken zurück auf eine aufregende Zeit mit vielen schlimmen Nachrichten, manchem Rückschlag und harten Geduldsproben. Gleichzeitig hat ihnen ihr kleiner Kämpfer aber auch viel Freude bereitet und Kraft geschenkt. Seine Mutter beschreibt Lyons schwierigen Start ins Leben.
Ich höre immer noch die Worte meiner Frauenärztin bei einer normalen Routineuntersuchung in der 22. Schwangerschaftswoche: " Haben Sie einen Druck nach unten gespürt?" Von diesem Moment an begann für uns das Bangen. Wie weit würden wir es noch schaffen? Schaffen wir es bis zur Überlebensfähigkeit unseres Kindes? Schafft er es dann zu überleben? Und wenn ja, welches Leben steht ihm bevor? Viele Fragen, wenige Antworten und eine große Ungewissheit begleiteten uns von da an.
In der 23+3 Schwangerschaftswoche ist es dann passiert. Unser kleiner Kämpfer kam mit 670g auf die Welt und nahm alle Hürden: Unterschiedliche Beatmungsgeräte, Bluttransfusionen, Infusionen, Operationen, viele Sepsen und noch mehr venöse Zugänge. Jeden Tag aufs Neue kämpfte er und wir mit ihm an seiner Seite. Das Ronald McDonald Haus hat uns diesen Kampf etwas erleichtert. Zu wissen, dass man in unmittelbarer Nähe zu seinem Kind ist, hat die nächtliche Trennung erträglicher gemacht. Es war im Haus alles unkompliziert und liebevoll. Wir sind sehr dankbar, dass wir dort eine lange Zeit leben durften. Mit viel Glück und vor allem Können der Ärzte und Schwestern des Aachener Uniklinikums haben wir es nach 192 Tagen Kinderintensivstationsaufenthalt zu dritt nach Hause geschafft.
Vielen Dank an all die Menschen, die uns in dieser langen Zeit begleitet und uns Kraft gegeben haben. Lyon hat sich ins Leben gekämpft und unser Leben auf den Kopf gestellt. Jeden Tag sind wir dankbar, freuen uns über sein Lächeln und jeden kleinen Fortschritt. Aus 670 Gramm sind innerhalb seines ersten Lebensjahres 6 Kilogramm geworden. Heute können wir sagen, dass die Ungewissheit immer noch da ist, doch auch die Gewissheit, dass wir es gemeinsam schaffen können!
07.05.2018