Schlaganfall - Amaya Eleonore erlitt ihn bereits im Mutterleib – Ronald McDonald Haus Aachen
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Schlaganfall - Amaya Eleonore erlitt ihn bereits im Mutterleib

Die kleine Maus wirkt auf den ersten Blick wie ein normales Baby, was niemand sieht: Amaya Eleonore hatte einen Schlaganfall und dies bereits im Bauch der Mama. Ein Schock für die Eltern. Heute, ein paar Monate später, ist die Familie zu Besuch in ihrem Zuhause auf Zeit und sie erzählen uns ihre bewegende Geschichte. 

Familie Maintz zu Besuch in ihrem Zuhause auf Zeit
Die kleine Maus während ihrer Behandlung in der Uniklinik.

Es war ein Tag voller Vorfreude und Hoffnung, als Lisa-Marie und Pascal zum ersten Mal den Herzschlag ihrer kleinen Tochter hörten. Nach zwei schmerzhaften Fehlgeburten freuten sich die beiden endlich auf ihr ersehntes Wunschkind. Doch das Glück sollte nicht ungetrübt bleiben. Schon während der Schwangerschaft wurde die junge Mutter mit Herausforderungen konfrontiert. Lisa-Marie, von Schwangerschaftsdiabetes geplagt, wurde plötzlich zu einer Risikoschwangeren. Gegen Ende der Schwangerschaft litt sie unter Kribbeln, Übelkeit und Ödemen. Die Ärzte rieten den Eltern, in der 38. Schwangerschaftswoche die Geburt einzuleiten.

Amaya Eleonore erblickte am 28.07.2023 in Stolberg das Licht der Welt. Doch als die kleine Maus geboren wurde, durchzog eine unheimliche Stille den Raum. Kein Schreien, kein Ton. Minuten vergingen, bis sie anfing zu schreien – von da an schrie sie ohne Unterlass. Kein Beruhigen, keine Flasche konnten helfen. Die Ärzte waren ratlos angesichts dieses Schreiens, zahlreiche Tests brachten keine Klarheit. Das kleine Mädchen bekam auf einmal Fieber und musste auf die Intensivstation verlegt werden. Plötzlich begann sie zu zucken und krampfte, die Temperatur stieg auf 39,2 Grad. Verdacht auf Herpesvirus, Antibiotikatherapie, intensivmedizinische Behandlung, MRT vom Kopf – das kleine Mädchen kämpfte um ihr Leben.

Lisa-Marie und Pascal waren völlig verzweifelt, da sie wegen der anstehenden Untersuchungen nicht zu ihrem kleinen Baby konnten. Als sie endlich nach gefühlten Stunden des Wartens zu ihrer Tochter durften, bot sich ein erschütternder Anblick. Ihr winziges Mädchen hing an unzähligen Kabeln und Schläuchen. Gebunden an medizinische Geräte wirkte das kleine Baby so zerbrechlich. Die Nacht brachte keine Erleichterung. Die Entscheidung der Ärzte, das Baby nach Aachen zu verlegen, stellte die kleine Familie vor eine erneute Herausforderung. Lisa-Marie war selbst noch Patientin im Krankenhaus in Stolberg und erholte sich von den Strapazen der Geburt. Sie entließ sich selbst, um ihr kleines Mädchen nach Aachen zu begleiten.

Der Intensivrettungswagen mit Blaulicht brachte Amaya Eleonore in die Uniklinik nach Aachen, und die Eltern mussten schmerzlich erleben, wie ihre Tochter im kritischen Zustand transportiert wurde. Im Krankenhaus in Aachen erwartete sie ein weiterer Schock: Noch mehr Untersuchungen, noch mehr Kabel, EEG, Magensonde, Herz-Katheter. Die Eltern waren völlig aufgelöst, ein Gefühl der Hilflosigkeit umgab sie. Erneute Krämpfe und Zucken zwangen zu einem weiteren MRT, um mögliche Gehirnschäden zu diagnostizieren. Eine riskante Untersuchung, da das kleine Baby sediert werden musste. Amaya Eleonore zu sedieren, war eine der schwersten Entscheidungen für Lisa-Marie und Pascal. Nach vielen bangen Stunden schließlich die Diagnose, sie war niederschmetternd – ein Schlaganfall im Thalamus, bereits zwei Wochen alt, entstanden im Mutterleib, begleitet von einer Hirnblutung. Der Wunsch, ihr Mädchen mit nach Hause zu nehmen, im Arm zu halten, rückte in immer weitere Ferne. Auch Lisa-Marie, die sich selbst entlassen hatte, ging es zunehmend schlechter. Dann die Angst, wo sie für die nächste Zeit unterkommen sollten. Die tägliche Fahrt nach Hause viel zu weit. Der Gedanke, ihr kleines Baby über Stunden nicht zu sehen, unvorstellbar. Während des langen Wartens im Krankenhaus wurde ihnen das Ronald McDonald Haus empfohlen und sie zogen noch am selben Tag ein. Das Elternhaus wurde für die Familie in den nächsten Wochen zu einem Zuhause auf Zeit. >Ein Ort des Rückzugs und der Gemeinschaft<, wie sie uns heute berichten. Die Begegnung mit anderen Familien war ein Trost in schweren Zeiten. >Im Ronald McDonald Haus schöpften wir jeden Tag neue Kraft, die uns half, die schwierige Zeit zu überstehen<, erzählen Lisa-Marie und Pascal.

Als die kleine Amaya Eleonore endlich stabil genug war, um von der Intensivstation auf die Früh- und Neugeborenen Station zu wechseln, keimte Hoffnung auf. Jeder Tag brachte kleine Fortschritte und nach vier Wochen durften Lisa-Marie und Pascal mit Amaya Eleonore nach Hause. Es war ein unvorstellbares Gefühl für den Papa, der seine kleine Tochter voller Stolz am 24.08.2023 aus der Klinik trug.

Ihre Reise ist noch lange nicht zu Ende und die Zukunft bleibt ungewiss. Amaya Eleonore muss weiterhin Antiepileptika nehmen, regelmäßige EEG-Kontrollen stehen bevor, sie leidet unter Gefühlsstörungen im Arm. Es ist unklar, wie Amayas Eleonores Entwicklung vorangehen wird. Erst wenn die kleine Maus 5 Jahre alt ist, kann abschließend beurteilt werden, ob sie weitere Beeinträchtigungen haben wird. Das durch den Schlaganfall beeinträchtigte Areal im Gehirn bleibt jedoch irreparabel geschädigt.

Wir bedanken uns ganz herzlich für diese emotionale Mutmachgeschichte und wünschen der kleinen Familie alles Liebe und ganz viel Kraft.

05.06.24