580 Gramm purer Lebenswille

Ist denn schon wieder Weihnachten? Oft fühlt es sich so an, als wären das Jahr wie >im Flug< vergangen. Im Dezember 2023 fand Familie Schmidt im Ronald McDonald Haus für über vier Monate ein Zuhause auf Zeit und hat auch hier die Feiertage verbracht. Grund genug, noch einmal zurück zu schauen.

Endlich glücklich vereint: Madlen und Stephan Schmidt dürfen nach langen Wochen des Wartens und Bangens endlich gemeinsam mit ihren Töchtern Larissa und der kleinen Melina nach Hause.

Bei so einem langen Aufenthalt sind Mama und Baby auch den Schwestern und Pflegern auf der Intensiv-Neonatologie sehr ans Herz gewachsen. So sehr sich alle auch für die Familie freuen, dass sie nun glücklich und gesund nach Hause dürfen, ein bisschen Abschiedsschmerz ist durchaus erlaubt.

Dr. Egmont Harps, Leitender Oberarzt auf der ITS/Neonatologie hat Melina und ihre Eltern vom ersten Tag an eng begleitet.

Am Schönsten ist es doch immer noch bei Mama Madlen auf dem Arm. Wo sonst könnte Melina so herrlich entspannen...?

Die Neonatologie im Helios Klinikum Berlin-Buch ist Parinatalzentrum Level 1 und auf die Versorgung bei komplizierten Schwangerschaften und frühesten Frühgeburten spezialisiert. Doch was bedeutet das? Und was hat das Elternhaus damit zu tun?

Oft passieren Frühgeburten nicht unerwartet und spontan, Probleme in der Schwangerschaft zeichnen sich ab, die Überweisung in ein spezialisiertes Krankenhaus wie Berlin-Buch folgt. In der sogenannten Grauzone, der 22./23. Woche, ist es allein die Entscheidung der Eltern, ob und wie um das Leben des Babys gekämpft werden soll. Dabei ist jeder Tag wichtig, während das Ungeborene bereits im Mutterleib auf den frühen Start ins Leben vorbereitet wird.

Melina ist so eine Frühstarterin und ihren Eltern war schnell klar: Wir kämpfen, sie schafft das! In der 24. Woche erblickte sie nach zweiwöchigen Komplikationen mit gerade mal 590 Gramm und 33 Zentimetern das Licht der Welt. Sie war winzig. Und stark. Ein echtes kleines Weihnachtswunder. Mama Madlen zog in unser >Waldhaus< ein, während Papa Stephan den schier unmöglichen Spagat zwischen Klinik, Job und der großen Tochter Larissa meisterte, die während der Schulzeit an das rund 45 Minuten entfernte Zuhause gebunden war.

Dabei spürte auch die 13-Jährige bald, dass große Schwester sein zwar toll, aber gewiss nicht immer einfach ist. Wie gut war es da, dass die Weihnachtsferien vor der Tür standen und somit ein echtes Familienleben im Ronald McDonald Haus möglich wurde. Nach Ostern, nach 129 Tagen, durfte die Familie endlich gemeinsam nach Hause.

Und heute? Melina musste kürzlich zu einem Kontrolltermin noch einmal ambulant in der Klinik vorbei schauen. Selbstverständlich kamen Sie auch das Team in unserem Ronald McDonald Haus besuchen und wir staunten nicht schlecht, wie mobil und fit die kleine Maus inzwischen ist. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen spätestens zum Sommerfest. Ob melina bis dahin wohl schon laufen kann? Wir werden berichten.

23.12.24