Die Eigenschaften eines im Sternzeichen geborenen Löwen sind bekannt: Löwen bekommen immer, was sie wollen, und sind stark. Da ist es kaum verwunderlich, dass Mattes vor Lebenswillen strotzt und seinen Eltern damit ein Riesengeschenk macht. Die Geburt stand nämlich alles andere als unter einem guten Stern.
Mattes war ein absolutes Wunschkind. Stephanie (32) und Christian (36) haben sich so sehr über die Schwangerschaft gefreut. Anfangs lief auch alles nach Plan. Es gab keine Beschwerden und die beiden Banker aus Eggersdorf genossen die Zeit in vollen Zügen. Bis dann in der 13. Woche das ernüchternde Ergebnis kam: TGA, was so viel wie eine Vertauschung der großen Herzarterien bedeutet. Der Schock saß tief. Klar war, dass Mattes nach der Geburt operiert werden musste. Bis dahin galt es abzuwarten. “Wir haben auch an einem Schwangerschaftsvorbereitungskurs teilgenommen. Es war schon ein komisches Gefühl. Die Sorgen der anderen Familien erschienen im Vergleich zu unseren so klein.“
In der 29. Woche setzten dann Wehen ein und die Familie musste für kurze Zeit in die Charité Campus Virchow-Klinikum. Zum Glück stabilisierte sich der Zustand wieder. Schon da war für die Eltern klar, dass die Entbindung nur dort infrage kommt. “Die Ärzte sind unglaublich und wir fühlten uns dort sofort sehr gut aufgehoben.“
“Zu Hause taten wir alles, damit Mattes nicht als Frühchen zur Welt kommt. Er brauchte schließlich ein “Kampfgewicht“ von mindestens 2.500 Gramm für die bevorstehende Switch-OP. Unsere Familien packten ordentlich mit an. Es war eigentlich immer jemand da, der half. Ich versuchte, so viel wie möglich zu liegen, um kein unnötiges Risiko einzugehen. Auch viele Freunde halfen mit, lenkten uns ab und kochten sogar Mittagessen für mich.“
In der 36. Woche musste die werdende Mama dann engmaschig in der Charité überwacht werden. “Die Elternberatung legte uns das Ronald McDonald Haus ans Herz. Schon vor der Geburt durfte ich zusammen mit meinem Mann dort wohnen. Das war perfekt, da wir so keine Angst haben mussten, es nicht rechtzeitig in die Klinik zu schaffen.“ Dann ging alles ratzfatz.
Am 2. August kam Mattes ganz natürlich auf die Welt. “Es war unglaublich, als wir ihn im Arm halten durften. Der Tag der OP stand aber noch bevor und das war der schlimmste unseres Lebens. Für die Ärzte war es ein Routineeingriff, aber für uns ein absoluter Höllenritt. Nun ist es aber überstanden und wir sind zu Hause. Dank des Ronald McDonald Hauses, konnten wir immer bei unserem Löwen sein.“
23.12.2017