Das lang ersehnte Wunschkind Jan erblickt am 20. April 2014 das Licht der Welt, die Freude bei den jungen Eltern und allen Verwandten ist riesengroß. Niemand kann sich zu diesem Zeitpunkt ausmalen, was für ein steiniger und langer Weg noch vor der gesamten Familie liegen wird ...
Es ist eine unkomplizierte Schwangerschaft, die Christina Perlitz erlebt. Obwohl Jan etwas ungeduldig ist und sechs Wochen zu früh geboren wird, scheint erst einmal alles perfekt zu sein. Eine leichte Gelbsucht, wie sie nicht unnormal ist, erregt keine größere Besorgnis. Doch dann stimmt etwas nicht: Die Gallenblase ist zu klein und arbeitet nicht richtig. Trotzdem hofft man, dass sich dieses Problem mit der Zeit vielleicht selbst regulieren wird, und entlässt die Familie nach Hause.
Als Jan dann an einem Magen-Darm-Infekt erkrankt, suchen die Eltern sofort einen Arzt auf. Der empfiehlt eine rasche Verlegung ins Universitätsklinikum Essen, das auf gastroenterologische Probleme bei Kleinkindern spezialisiert ist. Es wird eine Biopsie der Leber durchgeführt und die Diagnose Gallengangatresie gestellt. Um ein Abfließen der Gallenflüssigkeit zu ermöglichen, wird die sogenannte Kasai-Operation vorgenommen. Hierbei wird die Leber direkt mit dem Darm verbunden, damit sich die Galle nicht länger staut und dadurch die Leber schädigt. Nach überstandener OP scheint es Jan erst einmal besser zu gehen, doch die nächste Hiobsbotschaft wartet bereits.
Nach einer Impfung lagert er Wasser im Körper ein, mag nicht mehr trinken und essen – eine Transplantation ist unausweichlich. Um Jan möglichst schnell zu helfen, entscheiden sich die Eltern, einen Teil der Leber von Mama Christina zu spenden.
Ein Termin wird zügig anberaumt doch während der Operation kommt es zuKomplikationen. Eine Arterie reißt und das neue Organ wird nicht ausreichend durchblutet. Nun muss alles sehr schnell gehen, denn ein weiteres Spenderorgan wird dringend benötigt. Nach fünf Tagen kommt die erlösende Nachricht: Es gibt eine Leber für Jan! Diesmal klappt alles perfekt und Jan erholt sich schnell von den Strapazen. Nach vier Monaten dürfen Jan und seine Eltern endlich in ihr eigenes Zuhause und in eine gesunde Zukunft entlassen werden. Wir wünschen der jungen Familie alles erdenklich Gute!
19.05.2015