Erinnern Sie sich noch an diese kleine Motte? Im August 2007 kam sie im Universitätsklinikum Essen mit einem Gewicht von knapp über 500 Gramm zur Welt. Viel ist seitdem passiert und wir fragen uns: Wie geht es Lena eigentlich heute?
Zwischen den beiden Fotos liegen sieben Jahre, einige Kilogramm, eine Herzoperation, viele Sorgen und noch mehr Hoffnung! Ein Rückblick: Die kleine Lena hat es eilig. Dreizehn Wochen zu früh werden sie und ihr Zwillingsbruder Luca geboren und sofort auf die Intensivstation im Perinatalzentrum des Universitätsklinikums Essen verlegt. Trotz intensiver medizinischer Betreuung erliegt Luca nach zwei Wochen seinen schweren Hirnblutungen. Gleichzeitig wird bei Lena eine Hirnhautentzündung diagnostiziert. Niemand mag sich vorstellen, was zu dieser Zeit in den Eltern Nadine und Kai vor sich geht. Die Trauer um das verstorbene Kind und die Angst um das verbleibende Kind sind Belastungen, die sicher kaum auszuhalten sind. Lena wird in einer Operation ein Shunt gelegt, der das Ablaufen des Hirnwassers ermöglicht und so den lebensgefährlichen Druck im Kopf verringert.
Und Lena kämpft! Bald steht fest, dass sie es schaffen wird und die Erleichterung ist riesengroß. Lena entwickelt sich prächtig, nur die ständige Abgeschlagenheit bereitet den Eltern und Ärzten Sorge. Grund hierfür ist das sogenannte Bland-White-Garland-Syndrom, eine Herzkrankheit, die zu einer Herzmuskelschwäche führt. Nach der notwendigen Herzoperation in Sankt Augustin im Alter von nur vier Jahren macht Lena unglaubliche Fortschritte. Sie kommt in den Kindergarten, findet durch ihre offene Art sehr schnell Freunde und tobt mit den anderen Kindern um die Wette. Im Jahr 2014 wird Lena in eine reguläre Grundschule eingeschult, und auch dort läuft alles wie am Schnürchen. Durch die Unterstützung von Ergotherapeuten und Logopäden verschwinden die kleinen Beeinträchtigungen zusehends.
„Es gibt bestimmte Beeinträchtigungen“, verraten uns Nadine und Kai Kowalczik. „Lena tut sich etwas schwer mit Mathematik und wird demnächst auf Dyskalkulie getestet. Weiterhin leidet sie unter einer Konzentrationsschwäche. Aber nach allem, was sie erlebt hat, ist das sicherlich das kleinste Problem. Wir möchten Eltern, die ein Frühchen haben, Mut machen. Natürlich kann man sich schlecht vorstellen, was aus einem so kleinen Wesen im Inkubator einmal werden kann, aber Lena hat uns gezeigt, dass fast alles möglich ist. Seien Sie mutig, vertrauen Sie auf die Kraft Ihrer Kinder und nehmen Sie Hilfe an.“
Das ganze Team des Ronald McDonald Hauses Essen wünscht der gesamten Familie alles erdenklich Gute! Wir freuen uns schon, den kleinen Wirbelwind beim nächsten Sommerfest wiederzusehen.
06.10.2015