Familiengeschichte Boris Tsonev – Ronald McDonald Haus Hamburg-Eppendorf
MDK mdk-logo
Haus Hamburg-Eppendorf
Unser
Ronald McDonald Haus
Hamburg-Eppendorf

Boris erkundet die Welt! Und nach 187 Tagen geht es endlich wieder nachhause!

Der schönste Moment ist immer, wenn Eltern mit einem gesunden Kind, das sich auf einem guten Weg befindet, nachhause gehen können. Und doch bleibt das gesamte Team des Ronald McDonald Hauses ein wenig traurig zurück. Nach insgesamt 187 Tagen konnte der 16 Monate alte Boris mit seinen Eltern Angelina und Dobromir endlich zurück nach Bulgarien. Transplantation geglückt. Fast alles wieder gut. Wir werden die liebenswerte Familie und besonders den kleinen Mann mit seinen XXL-Rehäuglein, die uns alle verzauberten, ganz schrecklich vermissen.

Boris erkundet die Welt!
Was knudellt mich der Papa denn schon wieder?
Bobbycar fahren geht immer!
Countdown Bulgarien - Wann geht es endlich wieder nachhause?
Nach 187 Tagen endlich nachhause!

Die Familie lebte alleine 2022 über sechs Monate im Ronald McDonald Haus. Manch einer mag auf ein halbes Jahr zurückblicken und sich fragen, was denn passiert sein. Für Familie Tsonev, die von der bulgarischen Schwarzmeerküste kommt, hat sich die gesamte Welt verändert. In dieser Zeit waren sie nur einmal kurz für einen halben Monat zuhause und mussten dann überstürzt und als Notfall zurück nach Hamburg kommen. Der ohnehin schwer Leberkranke Boris hatte eine Blutvergiftung, die dringend behandelt werden musste. Um 4.00 Uhr morgens noch in Sofia und um 10.00 Uhr morgens schon in der Notaufnahme des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf. Der zarte kleine Junge musste dringend ein Spenderorgan erhalten. Keine Zeit blieb mehr, um auf ein fremdes Organ zu warte. In dem Moment kam nur Boris Vater, Dobromir in Frage. Das Schlimmste konnte zwar abgewendet werden, so dass in Ruhe die zahlreichen Voruntersuchungen gemacht werden konnte. Doch in Folge seiner Lebererkrankung war Boris stark untergewichtig. Eigentlich hätte er nur liegen können und überraschte doch jeden Morgen aufs Neue das Pflegepersonal, wenn er sich mit seinen dünnen Beinchen nach oben stemmte. Klar war, er wollte die Welt erkunden. Dass er krank war, das war zumindest ihm völlig egal. Nachdem die notwendigen Untersuchungen bei Vater und Sohn gemacht wurden, erfolgte am 19. Mai die Transplantation. Und damit legte sich der magische Schalter um. Anfänglich schien es, dass er sich von der OP schneller erholen würde als sein Vater, der einige Zeit brauchte, um wieder schmerzfrei laufen zu können. Aber die Genesung war tatsächlich magisch. Nachdem eine stationäre Behandlung nicht länger erforderlich war, zog er wieder in das Ronald McDonald Haus ein. Ein zarter Junge, stets auf dem Arm seiner Eltern, der jedermann und sein Umfeld mit seinen dunklen Augen interessiert beobachtete. Doch auf dem Arm der Eltern lässt sich natürlich nicht die Welt erkunden. Binnen kürzester Zeit krabbelte er durch das Foyer des Ronald McDonald Hauses, tapste an der Hand von Mutter oder Vater vorsichtig durch den Garten, bis er schließlich nicht mehr zu halten war und seine ersten eigenen Schritte machte. Ganz alleine. Hollywood lässt grüßen, denn das erste Mal stapfte er tatsächlich alleine an dem Geburtstag seines Papas durch das Haus. Es gab noch einige kleinere Komplikationen, die den Aufenthalt in Deutschland noch verlängerten, aber das waren – von außen betrachtet – eher die Laborwerte. Für Boris gab es kein Halten mehr. Seine Eltern lachend: >Vorher war er voller Energie ohne irgendetwas zu essen. Auch die Physiotherapeutin staunte, wie es ihm damals im Krankenhaus gelang sich mit seinen viel zu schmalen Beinchen am Bett hochzuziehen. Jetzt aber (und die Eltern lachen noch ein wenig lauter und strahlen noch etwas mehr), jetzt aber ist er voller Energie und isst. Endlich. Voller Appetit!< Und nun gab es jetzt Ende August auch von Seiten der behandelnden Ärzte im UKE grünes Licht. Die Familie konnte nach 187 Tagen endlich nachhause fahren. Alles Gute, lieber Boris! Auf, dass Du die Welt weiterhin voller Energie erkunden kannst. 

Vielen herzlichen Dank an dieser Stelle auch an Heike Ross, die uns das Fotoshooting mit dieser Familie komplett schenkte.  

30.08.2022