Heute wiegt Claire über 5.000 Gramm und es geht ihr gut. Aber bis dahin war es ein langer und schwerer Weg.
Unsere Geschichte … wo genau fange ich da nur an? Am 6. Februar 2021 wurde ich als Notfall in die Uniklinik Homburg eingeliefert. Unsere Tochter Claire Louise wurde daraufhin mit 490 Gramm per Notsectio geholt. Es ging alles sehr schnell und damit begann der harte Teil. Die ersten 72 Stunden waren entscheidend für Claires Überleben – sie kam zum Glück ohne Hirnblutungen über die ersten 72 Stunden. Am 6. Tag brauchte sie jedoch eine Ductus-OP, die glücklicherweise komplikationslos verlief.
Leider lief nach circa einer Woche eine Bluttransfusion para (und damit neben der Vene her), was dann zu einer Sepsis führte, die zum Glück bei einer Routineuntersuchung auffiel, jedoch mit extrem hohen Entzündungswerten. Die Ärzte reagierten sehr schnell und nach vier Wochen hatten wir alles wieder im Griff. Allerdings besteht auch jetzt noch ein verkapselter Bluterguss an der Einstichstelle des zentralen Venenkatheters (ZVK). Deshalb musste unsere kleine Maus dann noch mit einem Gewicht von knapp 1.000 Gramm ins MRT. Danach mussten wir uns nur noch durch eine Leistenhernien-OP kämpfen und nach langen vier Monaten und einer Woche durften wir unsere kleine tapfere Kriegerin endlich mit nach Hause nehmen.
Heute wiegt Claire über 5.000 Gramm und es geht ihr gut. Die gute Betreuung der Uniklinik und das Ronald McDonald Haus haben uns im wahrsten Sinne des Wortes gerettet. Wir sind unendlich dankbar, dort einen Platz gefunden zu haben, um unserer Tochter in den vier Monaten, die wir in der Klinik verbringen mussten, nah und für sie da sein zu können. So konnten wir gemeinsam alles Notwendige stemmen.
Das Team des Ronald McDonald Hauses war auch in menschlicher Hinsicht immer für uns da und hat uns in schwierigen Momenten aufgefangen. Wir haben uns dort und ebenso in der Klinik so wohl und gut aufgehoben gefühlt, dass man, wenn man zurückschaut, jetzt sagen kann, dass es trotz der schwierigen Situation auch eine schöne Zeit war – eine Zeit der Hoffnung und Stärke und eine Zeit der neuen Verbindungen. Man hat eigentlich nur etwas dazugewonnen: liebe Menschen, Dankbarkeit, Halt und Stärke. All dies nimmt man mit. Es ist schwierig, Dankbarkeit in Worte zu fassen, wenn ein einfaches Danke nicht genügt.
Wir sind unendlich dankbar! ♥
Desiree, Viktor und Claire
31.03.2022