Familien in schweren Zeiten Geborgenheit und Nähe bieten, das ist unser Ziel. Einen ganz entscheidenden Beitrag dazu leistet seit 1. Juli 2024 Julian Schröder. Er macht bei uns ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) und lässt sich immer wieder aufs Neue etwas einfallen, um unseren Familien ein Lächelns ins Gesicht zu zaubern. Seine Backkünst versüßen die Tage und seine ruhige, zugewandte Art macht unser Haus noch heimeliger.
Wir freuen uns sehr, dass Julian Teil unseres Teams ist und gern an seinen Eindrücken teilhaben lässt:
>Ich heiße Julian, komme aus Baden-Württemberg und mache seit dem 01.07.2024 ein freiwilliges soziales Jahr im Ronald McDonald Haus Kiel.
Obwohl ich noch nicht mal bei der Hälfte meines FSJ stehe, habe ich jetzt schon viel gelernt. Über das Leben als Erwachsener, über die Welt und über mich selbst. Ob banale Dinge wie die richtige Mülltrennung oder wichtigere Themen wie den Umgang mit Menschen, was ich hier lerne streckt sich über viele Bereiche meines Lebens, die auch in Zukunft noch relevant sein werden.
Auf die Idee, ein FSJ hier im Ronald McDonald Haus zu machen kam ich sehr zufällig. Ich habe nach einem FSJ mit Unterkunft gesucht und war von dem Prinzip der Häuser so begeistert, dass ich mich direkt beworben habe. Und obwohl meine Einsatzstelle weit weg von meiner Heimat ist, habe ich mich direkt am ersten Tag wohl und willkommen gefühlt. Sowohl die Mitarbeiter und Ehrenamtlichen, als auch die Familien haben mir geholfen, Kiel als mein neues Zuhause zu sehen.
Meine persönlichen Ziele dabei waren unter anderem selbstständiger zu werden und Erfahrungen zu sammeln, die mir später den Einstieg ins Erwachsenenleben erleichtern. Dabei hat mir das Haus bisher auch gut weitergeholfen. Wenn es beispielsweise am Anfang noch ziemlich überfordernd war, Verantwortung übertragen zu bekommen, fühle ich mich damit inzwischen viel sicherer und wohler. Zusätzlich habe ich hier gelernt, dass es zwar sehr sinnvoll sein kann sich einen Tagesplan zu machen, man sich aber nicht immer darauf verlassen kann. Wie mir von Anfang an schon gesagt wurde: Hier ist kein Tag wie der andere und es kommt immer irgendwas Unerwartetes dazwischen.
Was mir an der Arbeit im Haus besonders gut gefällt ist, dass ich oft meine Lieblingsaufgaben übernehmen kann und meine Talente gefördert werden. So darf ich immer wieder backen und werde inzwischen sogar schon von den Familien gefragt, wann es denn endlich wieder einen Kuchen von mir gäbe. Das hat mir gezeigt, dass es ganz leicht ist Anderen eine Freude zu machen. Und auch wenn ich mal nicht backe, gibt es immer wieder Kuchen von den Ehrenamtlichen, welche uns hier im Haus sowieso immer gut unterstützen. Wenn nicht mit leckerem Kuchen, dann indem sie uns andere Aufgaben abnehmen oder einfach von ihrem Leben erzählen. Die vielen unterschiedlichen Menschen, mit ihren vielen unterschiedlichen Geschichten, zeigen einem nochmal richtig wie vielseitig die Welt eigentlich ist.
Außerdem gefällt mir, dass die Aufgaben hier so abwechslungsreich sind. Es gibt schöne Aufgaben wie das Backen und Blumen holen, aber auch Aufgaben wie Toiletten zu putzen. Es gibt entspannte Aufgaben wie basteln, aber auch anstrengende, wie Getränkekisten zu schleppen. Durch die Abwechslung wird die Arbeit nicht langweilig und all das ist wichtig, um den Familien hier eine schöne Atmosphäre zu schaffen, wofür diese auch sehr dankbar sind.
Allgemein spielt Dankbarkeit hier im Haus eine sehr große Rolle. Und auch ich bin sehr dankbar. Für die Wohnung die mir vom Haus gestellt wird, für die Dinge die ich hier lerne, für die Geschichten die ich erzählt bekomme und überhaupt für die Möglichkeit, die Welt hier aus einem anderen Blickwinkel zu sehen, als ich es gewohnt bin.<
11.11.24