Mit kleinen Dingen eine große Freude machen: FSJ im Ronald McDonald Haus – Ronald McDonald Haus Kiel
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Mit kleinen Dingen eine große Freude machen: FSJ im Ronald McDonald Haus

Unser Elternhaus wird durch viele Menschen mit einem großen Herz ermöglicht. Dazu zählen auch jene junge Menschen, die nach der Schule ein Freiwilliges Soziales Jahr bei uns absolvieren. Jana Völter hat unser Team vom 1. September 2020 bis 31. August 2021 mit Kreativität, Tatendrang, Empathie, Fleiß und Engagement unterstützt und ist vielen Eltern und Geschwisterkindern, die im vergangenen Jahr bei uns ein Zuhause auf Zeit gefunden haben, in guter Erinnerung geblieben. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge verabschieden wir Jana und wünschen ihr alles Gute für ihren neuen Lebensabschnitt.

Wie sie ihre Zeit bei uns wahrgenommen hat, erzählt sie uns gerne:

>Vor allem das Wort Dankbarkeit hat in diesem Jahr eine große Rolle gespielt.<
Jana Völter, FSJ 2020/2021

>Die Idee, ein FSJ im Ronald McDonald Haus Kiel zu machen, war tatsächlich nur ein glücklicher Zufall. Ich wusste noch nicht so richtig, was ich nach meinem Abitur machen wollte, mir war aber klar, dass ich gerne erst mal raus in die Welt und Erfahrungen sammeln möchte. Und dass ich durch ein FSJ noch eine gute Sache unterstützen kann, hat meine Entscheidung noch leichter gemacht.

Ich kann mir vorstellen, mein Jahr im Ronald McDonald Haus Kiel war nicht unbedingt so, wie es normalerweise gewesen wäre, aber so konnte ich beispielsweise lernen, wie man auch auf Abstand >Nähe< vermitteln kann. Vor allem das Wort >Dankbarkeit< hat in diesem Jahr eine große Rolle gespielt. Sei es, dass man dankbar ist, für die fleißigen Ehrenamtlichen, die einem wo es ging unterstützt und auch immer gerne geplaudert haben. Oder für die Wertschätzung die man vom Team und von den Eltern bekommen hat, wodurch man auch am Ende eines trubeligen Tages nochmal spürt, dass das was man macht gut ankommt und wichtig ist. An dieser Stelle muss natürlich auch nochmal der Kuchen von den Ehrenamtlichen zum Nachmittag erwähnt werden, der immer mit großer Freude entgegengenommen wurde. Wer weiß, ob ich ohne mein FSJ im Ronald McDonald Haus jemals meine Liebe zu Käsekuchen entdeckt hätte.

Eines der wichtigsten Dinge, die ich hier gelernt habe, ist, wie unterschiedlich jeder Mensch doch ist. Man lernt hier über die Zeit so viele verschiedene Menschen kennen, teilweise auch aus verschiedenen Kulturen, sowohl durch die Familien als auch durch die Ehrenamtlichen. Alle kommen sie von verschiedenen Orten, die sie >Heimat< nennen, und bringen ein Stück davon mit. Für jeden ist etwas anderes >Gewohnheit< und genau das macht das Zusammentreffen und in gewisser Weise auch das Zusammenleben so interessant, denn man kann viel von den anderen lernen. Außerdem habe ich gelernt, flexibler zu werden, und dass, egal wie gut man versucht zu planen, doch meistens was dazwischen kommt. An manchen Tagen schreibt man sich morgens einen Plan, was man alles so erledigen will, und wenn man diesen dann kurz vor Feierabend in der Hosentasche wiederfindet und einen Blick drüber wirft, denkt man sich: >Ach ja, da war ja was<.                             

Am meisten Spaß hat es mir gebracht, wenn ich den Eltern schon mit kleinen Dingen eine große Freude machen konnte. Zum Beispiel, indem ich ihnen gezeigt habe, dass der Schlüssel für die Putzkammer, den sie verzweifelt gesucht haben, direkt über der Tür hängt. Oder wenn ich den Ehrenamtlichen bei handwerklichen Tätigkeiten helfen konnte, wenn sie mal nicht weiterkamen und die Geduld sich dem Ende neigte. Jeder Tag hier sieht anders aus, das wurde mir von Anfang an gesagt und dem kann ich definitiv zustimmen. Auch durch die wechselnden Familien wird immer wieder eine neue Atmosphäre geschaffen. Besonders schön war es, wenn bestimmte Familien, mit denen man sich sehr gut verstanden hat, wieder gekommen sind. Einerseits ist der Grund für deren erneuten Aufenthalt zwar leider immer mit dem Krankenhausbesuch verbunden, aber andererseits ist die Freude, ein bekanntes Gesicht an der Tür begrüßen zu dürfen, wirklich sehr groß. Die Beziehung, die man zu diesen Eltern und manchmal auch Geschwisterkindern hat, ist nochmal eine ganz andere und genau das macht sie so besonders und wertvoll. Das ist definitiv etwas, was ich sehr vermissen werde.

Letztendlich bin ich super froh und dankbar, dass ich mein letztes Jahr hier im Ronald McDonald Haus Kiel verbringen konnte. Die Geschichten der Menschen die ich hier kennengelernt und die Erfahrungen die ich hier gemacht habe werden mich noch lange begleiten.< 

01.09.2021