Emil und Sophia – Ronald McDonald Haus und Oase Köln
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Emil und Sophia

„Da habe ich aber wirklich Glück im Unglück gehabt“. Diesen Satz hat wohl jeder schon einmal gedacht oder ausgesprochen. Nadine und Daniel Hutmacher aus Hückeswagen aber haben Glück im Unglück trotz großen Schmerzes, auch auf eine bereichernde Weise erfahren."

Heute wiegt Emil schon über 2.000 Gramm und erholt sich langsam von den Strapazen.
Heute wiegt Emil schon über 2.000 Gramm und erholt sich langsam von den Strapazen.
Weihnachten ist da, wo die Familie ist. Mara mit ihren beiden Omas in ihrem Apartment des Ronald McDonald Hauses.
Nadine und Daniel können immer ganz nah bei ihrem Emil sein.

Als Nadine Hutmacher mit ihren Zwillingen schwanger war, verlief zunächst alles normal. Natürlich birgt eine Mehrlingsschwangerschaft immer Risiken, jedoch sah erst einmal alles gut aus. In der 24. Schwangerschaftswoche jedoch spürte Frau Hutmacher, dass etwas nicht stimmte. Im Krankenhaus ging dann plötzlich alles ganz schnell. Die Ärzte schafften es noch, die Lungenreifenspritze zu setzen, doch keine 24 Stunden später kamen Emil und Sophia mit 757g und 498g auf der Entbindungsstation des Krankenhauses Köln Holweide viel zu früh auf die Welt. Emil wurde nach sechs Tagen auf die Intensivstation des Kinderkrankenhauses Amsterdamer Straße verlegt, wo er sofort notoperiert werden musste, da sein Darm noch nicht weit genug entwickelt war und er einen künstlichen Darmausgang benötigte. Eine schwere Operation für den schwachen Körper, doch Emil kämpfte und erholte sich langsam.

Große Trauer, große Tapferkeit

Einen Tag später wurde auch Sophia notoperiert. Doch ihr kleiner Körper verkraftete die Operation nur schwer und schaffte es nicht, sich von den Strapazen zu erholen. Sophia verstarb einige Stunden nach der Operation an Organversagen. Erst einige Tage nach ihrem Tod zogen die Eltern in das Ronald McDonald Haus ein. Unfassbar traurig über den Verlust ihres Kindes, aber gleichzeitig mit dem festen Willen nicht aufzugeben und ganz nah bei Emil zu sein. Das Ronald McDonald Haus ermöglichte es ihnen jederzeit bei ihm zu sein und gleichzeitig einen Rückzugsort aufzusuchen, um Kraft zu tanken. „Einmal wunderte ich mich, dass Emil nie weint oder schreit, denn ich hatte Sorge, dass er es einfach nicht kann. Doch die Schwester antworte, dass Emil keinen Grund dazu hat, denn seine Eltern seien ja bei ihm. Das ist ein schönes Beispiel für den wohl wichtigsten Nutzen des Elternhauses“, so Nadine Hutmacher. 

Momente des Glücks in schweren Stunden

In den nächsten Wochen, in denen Emil um sein Leben kämpfte, wurde die Krankenhauswelt zu einer Ersatzfamilie und das Ronald McDonald Haus für die jungen Eltern zu einem Zuhause auf Zeit. Das gleiche Schicksal schweißt die Familien zusammen und Freundschaften entstehen. „Egal aus welchem Land man kommt, man hilft sich und baut sich gegenseitig auf. Das ist eine unglaubliche Bereicherung“, so Papa Daniel. An Weihnachten wird zusammen gekocht und an Silvester zünden alle Familien gemeinsam Wunderkerzen an, die ihnen und den kleinen Patienten Glück für das neue Jahr bringen sollen. Die vielen gemeinsamen Momente der Hoffnung und des Zusammenhalts – das ist wohl das berühmte „Glück im Unglück“, das es auf diese besondere Weise wohl nicht allzu häufig gibt. Viele Menschen leisten ihren Beitrag, um Unglück mit Glück zu erleichtern und so danken wir allen Mitarbeitern des Kinderkrankenhauses, unseren haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern, sowie allen Förderern von Herzen!

Ein neuer Anfang

Die Glücksbotschaft zum Abschluss dieses Berichtes lautet, dass Emil mittlerweile mit über 2.000 Gramm stabil auf die Frühchenstation verlegt werden konnte. Bald wird sein künstlicher Darmausgang zurückverlegt und dann hat es der tapfere kleine Mann geschafft und darf hoffentlich bald nach Hause. Familie Hutmacher muss sich dann erst einmal in ihrem „echten“ Zuhause einleben und wird einige Menschen aus ihrer Ersatzfamilie sicherlich vermissen. Am Ende bleiben jedoch neu gewonnene Freunde und die tröstende Erkenntnis, dass einem in den schwersten Stunden dennoch Glück wiederfahren kann. Wir wünschen dieser tollen Familie alles Gute und sind uns sicher, dass Sophia von dort, wo sie jetzt ist, bestimmt weiterhin gut auf ihren Bruder und ihre Eltern aufpassen wird.

16.01.2016

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