Einmal für sechs und ein zweites Mal für acht Wochen war Mia Lene (jetzt 2 Jahre) zu Gast in unserem Haus. Die Geschichte ihrer Familie zeigt, wofür es gut ist, dass es unser Haus hier in Lübeck gibt.
Mitte März geht es Julia aus Malente nicht gut. Sie ist in der 21. Woche schwanger mit Zwillingen, es droht eine extreme Frühgeburt mit der Gefahr, dass die Kinder das nicht überleben. Mama Julia wird in die Lübecker Uniklinik eingewiesen und muss strenge Bettruhe halten. Ihr Partner Momme und ihre gemeinsame Tochter Mia Lene können ganz in der Nähe ins Ronald McDonald Haus Lübeck einziehen und
Julia täglich besuchen. Die kleine Familie und auch die Schwestern und Ärzte hoffen, dass die Schwangerschaft noch mindestens bis zur 30. Woche andauern wird.
Besonders für die junge Mutter ist diese Zeit psychisch extrem belastend und schwer zu ertragen. Für sie ist es ein Segen, dass Momme und Mia Lene jeden Tag bei ihr sein können. Und sie schafft es tatsächlich bis zur 31. Woche, doch dann gibt es kein Halten mehr: Die Zwillinge Jule und Mats werden geboren und Mia Lene ist plötzlich eine große Schwester – mit 22 Monaten.
Die Kleinen werden von da an auf der Frühchen-Intensivstation auf das Leben vorbereitet. Und fünf Tage nach der Geburt zieht dann auch Julia zu ihrem Mann und ihrer “Großen“ ins Elternhaus. Die Familie ist froh, dass es diese Möglichkeit für sie gibt. “Wie hätten wir das sonst schaffen sollen? Hier ist unser Zuhause in dieser schweren Zeit. Wir sind so dankbar für das alles!“ Mia Lene kann hier spielen, mit anderen Geschwisterkindern oder mit Johanna – unserer FSJlerin –, mit der sie eine besondere Sympathie verbindet. “Hier kann man als Familie in einer schweren Zeit zusammenbleiben und einen fast normalen Alltag gestalten. Das war für uns besonders für Mia Lene wichtig.“
Die Eltern sollen nun auch zunehmend die Versorgung der beiden Frühchen in der Klinik übernehmen – füttern, wickeln, kuscheln – und für Mia Lene wurde mithilfe des Vereins “Kind im Blick e.V.“ eine regelmäßige stundenweise Betreuung gefunden, die die Eltern hier entlastet. “Wir sind sehr froh und beeindruckt, was hier alles ermöglicht wird“, zeigt sich Momme dankbar. Am Abreisetag waren alle drei guter Dinge, dass sich zu Hause alles zum Guten fügen würde – und so war es auch. Entspannte Eltern, entspannte Kinder! Alles Gute und auf Wiedersehen beim Sommerfest!
20.07.2018