Maximilian wurde am 28.01.2013 geboren. Wie die meisten Eltern hätten wir nie gedacht, dass unser Kind krank sein könnte, denn auf den ersten Blick war er ein völlig gesunder Junge. An seinem dritten Lebenstag wurden wir schließlich mit der schrecklichen Diagnose konfrontiert – unser Sohn litt an mehreren schweren Herzfehlern.
Im Grunde hatten wir aber Glück im Unglück, denn die Diagnose kam gerade noch rechtzeitig. Maximilian wurde sofort per Hubschrauber ins Klinikum Großhadern geflogen, meine Frau mit dem Krankenwagen hinterhergefahren. Auf unsere Frage nach seinen Chancen sagten die Spezialisten: „Wir tun was wir können, aber rechnen Sie mit dem Schlimmsten!“. Was einem in so einem Moment durch den Kopf geht, lässt sich kaum in Worte fassen – Verzweiflung, Ohnmacht, Trauer und Wut auf das Schicksal sind nur einige Emotionen, mit denen wir in den folgenden Monaten und manchmal noch heute, zu kämpfen haben.
Aber wir nahmen den Kampf an. Im Alter von zwei Wochen wurde Maximilian das erste Mal am Herzen operiert – zwei weitere große OPs in Großhadern und am Deutschen Herzzentrum München sollten noch im selben Jahr und 2015 folgen. Es gab Rückschläge, Komplikationen und Verlängerungen unserer Klinikaufenthalte, doch vor allem gab es Erfolge! Maximilian hatte unglaublich viele Schutzengel, sehr viel Glück und seine Kämpfernatur tat das Übrige. Mit dieser Kombination entwickelte er sich in den nächsten Jahren den Umständen entsprechend sehr gut. Heute ist Maximilian vier Jahre alt und stabil.
Was uns erst in den letzten Monaten bewusst wurde, eine solche Krankheit geht an niemandem spurlos vorbei – weder an dem kleinen Patienten selbst, noch an seinem direkten Umfeld. Wir wissen nicht, wie lange die getroffenen Maßnahmen funktionieren werden. Patienten, bei denen diese OPs erfolgreich verliefen, sind erst knapp 20 Jahre alt. Trotz allem versuchen wir als Familie so normal wie möglich weiterzuleben. Es ist wichtig, dass Maximilian stets mit aufmerksamen Augen beobachtet wird. Sonst aber soll er sich ganz normal entwickeln dürfen und Freude am Leben haben.
Während unserer langen Krankenhaus-Aufenthalte durften wir auf die Hilfe der beiden Münchner Ronald McDonald Häuser zählen. Für uns sind das wunderbare Einrichtungen, die das Leben der Familien in solchen schweren Zeiten zumindest etwas erleichtern. Durch die vielfältigen Möglichkeiten in den Häusern konnte Maximilians älterer Bruder Fabian dort übernachten und ganz nah bei uns Eltern sein. Dieses kleine bisschen Alltag während den schwierigen Tagen in der Klinik haben wir als Familie wirklich genossen.
Unser Leben hat sich durch Maximilians Diagnose sehr verändert. Prioritäten haben sich verschoben und Einiges, was früher wichtig schien, hat heute an Bedeutung verloren. Der größte Schatz im Leben ist die Gesundheit und die lässt sich mit keinem Geld der Welt kaufen.
27.07.2017