Pia und Liam: Gemeinsamer Start ins Leben – Ronald McDonald Haus Oldenburg
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Pia und Liam: Gemeinsamer Start ins Leben

Dies ist die Geschichte von Pia Isabella und Liam. Beide Kinder sind als Frühchen geboren, Pia in Delmenhorst und Liam in Oldenburg. Und beide erlebten einen ähnlichen Start in das Leben. Die Mütter erzählen, wie sich die Kinder entwickeln, mit welcher Freude sie ihre Kinder begleiten und wie schön es ist, wenn man Freunde kennenlernt in einer Zeit, in der es einem nicht gut geht.

Liam mit Sandy und Pia mit Ines
Liam mit Sandy und Pia mit Ines
Liam und Pia mit ihren Mamas
Liam und Pia mit ihren Mamas im Ronald McDonald Haus Oldenburg
Liam
Liam
Pia
Pia

Pia Isabellas Geschichte

Bis zur 29. Schwangerschaftswoche war bei Pias Mutter Ines alles gut. Die Schwangerschaft verlief ohne Komplikationen, Ines fühlte sich prima und freute sich auf ihr Baby, dass im November 2015 geboren werden sollte. Doch dann kam der 13. September 2015. Ines bekam starke Unterleibschmerzen und nach einer rasanten Fahrt mit dem Krankenwagen in das Delmenhorster Krankenhaus kam Pia um 21:07 Uhr mit 1.275 Gramm und 39 cm auf natürlichem Wege zur Welt. Pia war erst eineinhalb Stunden auf der Welt, da wurde sie in das gut 30 Kilometer entfernte Krankenhaus nach Oldenburg auf die Neonatale Intensivstation gebracht um dort vom Oldenburger Ärzteteam versorgt zu werden. Pias Mutter Ines konnte nicht sofort nach Oldenburg verlegt werden. Sie war zwei lange Tage von Pia getrennt und zog erst am 15. September 2015 in das Ronald McDonald Haus Oldenburg ein.

Da Pias Lunge noch nicht reif war hatte sie etwas Flüssigkeit in der Lunge und erhöhten Sauerstoffbedarf. Sie benötigte daher  eine CPAP Atemhilfe. Eine Gelbsucht wurde mit einer Lichttherapie behandelt und immer wiederkehrende Abfälle ihrer Herzfrequenz mit Koffein. Ihr offener Duktus schloss sich nach acht Wochen. Es ging auf und ab, aber glücklicherweise gab es bei Pia weder große Komplikationen noch Operationen. Am 3. Oktober 2015, nach fünf Wochen, wurde Pia auf die normale Neugeborenenstation verlegt, wo sie Liam kennenlernen konnte.

Liams Geschichte

Liam wurde in der 31. Schwangerschaftswoche (30+5 SSW) am 22. September 2015 per Kaiserschnitt auf die Welt gebracht, weil bei einer Untersuchung festgestellt worden war, dass Liam nicht ausreichend über die Nabelschnur versorgt wurde. Liam wog bei seiner Geburt 1.080 Gramm und war 39 cm groß. Bis auf diesen kleinen holperigen Start, ging es ihm sehr gut und es gab, bis auf eine OP an der Leiste keine Komplikationen. Liam war nach der Geburt für acht Tage auf der Neonatalen Intensivstation und wurden dann auf die normale Neugeborenenstation verlegt, wo er Pia kennenlernte.

Ein Leben auf Station 161

Pia ist neun Tage älter als Liam. Beide Kinder trafen sich auf der Neugeborenenstation, weil sie dort das selbe Zimmer teilten. Die Mütter berichten: „Liam lag schon auf der 161, da wurde Pia zu Liam in das Zimmer gelegt und so lernten wir uns alle kennen und waren uns von Anfang an sympathisch. Wir Mütter versorgten zur selben Zeit unsere Kinder, begannen beide die ersten Versuche im Stillen, lagen zum Kuscheln und Känguruhn Stunde um Stunde nebeneinander, tauschten uns über unsere Erfahrungen, Ängste und Sorgen aus und freuten uns mit der Anderen, wenn es gute Neuigkeiten und Fortschritte gab. Beim Kuscheln mit ihren Kindern lernten sich dann auch die Papas von Pia und Liam kennen und führten dort ihre Vatergespräche. Im Gewicht zunehmen, Temperatur halten, trinken lernen und auch verdauen, alles verlief bei beiden sehr ähnlich. Wir gingen mit unseren Kindern gemeinsam zur Babygymnastik und zum Frühchentreffen, bei dem unterschiedliche Themen von einer Psychologin, einer Krankenschwester, einer Ärztin und einer Physiotherapeutin angesprochen wurden. Unsere Kinder bestimmten unsere Zeiten und unseren Alltag, dabei durften wir uns aber nicht vergessen. So animierten wir uns gegenseitig, regelmäßig zum Mittagessen in die Kantine zu gehen, machten gemeinsam Kaffeepausen und erholten uns in den wenigen freien Minuten in unseren Apartments im Ronald McDonald Haus.“

Das Leben im Ronald McDonald Haus Oldenburg

Im Ronald McDonald Haus lernten wir viele Familien kennen, die zur gleichen Zeit ähnliche Geschichten mit ihren Kindern erlebten. Einige Eltern trafen wir auch regelmäßig im Krankenhaus auf den Fluren. Die Einladung zum Frühstück am Dienstag und zum Abendessen am Donnerstag strukturierte unsere Woche und wir merkten daran, welcher Wochentag gerade ist, vergisst man dieses doch schnell, weil jeder Tag dem anderen gleicht. Wir merkten, dass jede Familie ihr ganz persönliches Päckchen zu tragen hat. Der Austausch tut gut und stützt einen sehr. Es sind immer Familien im Haus, die schon einen Schritt weiter sind und uns mit Tipps beruhigen konnten. Die Möglichkeit, dass wir immer in der Nähe unserer Kinder wohnen konnten, ist überhaupt das Beste, was es gibt und wurde uns erst bewusst, weil wir diese Erfahrung selbst machen konnten. Die Kombination, dass die Kinder medizinisch professionell und gleichzeitig auch von den Familien gut betreut werden ist wunderbar und wir danken allen, die sich daran beteiligen. Spender, Ehrenamtliche und Hauptamtliche, macht weiter so, viele Familien brauchen Euch noch!

Ende gut, alles gut

Pia Isabella wurde am 5. November 2015 nach 53 Tage mit einem Gewicht von 2.405 Gramm und 46 cm aus dem Krankenhaus entlassen und Liam durfte am 25. Oktober, nach 33 Tagen mit einem Gewicht von 1.940 Gramm und einer Größe von 42 cm nach Hause. Beide Familien haben heute noch Kontakt zueinander. Sie besuchen sich zu Hause, treffen sich bei uns in Oldenburg, wenn die Kinder zu Untersuchungen müssen oder treffen sich mit den anderen Familien auf dem Sommerfest des Ronald McDonald Hauses. Eine schöne Geschichte, die zeigt, wie gut es ist, auch in einer schwierigen Lebenssituation Freunde kennenzulernen.

 

25.02.2016

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