Haus der aufgehenden Hoffnung – Ronald McDonald Haus Berlin-Wedding
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Ronald McDonald Haus
Berlin-Wedding

Haus der aufgehenden Hoffnung

Die McDonald’s Kinderhilfe Stiftung setzt sich für die Gesundheit und das Wohlergehen von Familien mit schwer kranken Kindern ein. So lautet der Stiftungszweck. Klingt erstmal einleuchtend, oder? Was sich jedoch dahinter verbirgt, ist so viel mehr.

Zu Beginn des Jahres erreichte uns ein Brief aus dem südlichsten Zipfel Baden-Württembergs. In den Zeilen dankte Nina, Mama des kleinen Dion, herzlich für die Unterkunft im Dezember 2023. Sie schrieb über ihre Erlebnisse in unserem Elternhaus, während ihr Sohn in der Charité wegen einer angeborenen Lippen-Kiefern-Gaumenspalte behandelt wurde.

>Es gibt ein Haus in Berlin, das kurze Zeit seine Tür für meinen kleinen Sohn und mich öffnete, als er mit sechs Monaten eine OP bei einer fabelhaften Ärztin hatte, für die wir quer durch das Land reisten. Gott sei Dank ging alles gut! Bereits nach ein paar Tagen wurden wir in den eisigen Berliner Winter entlassen. Für zwei weitere Tage durften wir dann im Ronald McDonald Haus Berlin-Wedding unterkommen.

Was wir dort kennenlernten, übertrifft an Mut und Heldentum alles, was ich bisher erfahren hatte. 33 Zimmer gibt es dort sowie Gemeinschaftsräume wie Küche, Ess-, Tee- und Wohnzimmer. Ob kurz oder lang, alle Eltern, die dort übernachten, machen eine Odyssee mit ihren kranken Kindern durch. Sie können sich dort begegnen und austauschen. 

Viele der Kinder sind herzkrank, einige Frühgeburten mit Komplikationen und andere haben Krebserkrankungen, die oft jahrelange Behandlungen mit ständigen Hochs und Tiefs erfordern. Wieder andere haben dramatische Unfälle hinter sich, und ein paar Glückliche, so wie mein Sohn, lediglich eine OP an der Lippen-Kiefern-Gaumenspalte.

Ich traute mich anfangs kaum, die Gemeinschaftsräume zu betreten, weil mein Sohn einen so gut zu behandelnden Defekt hatte. Bis zu einer Einladung zum Verwöhn-Abendessen, das jede Woche ehrenamtlich zubereitet wird. Das war das Beste, was uns passieren konnte. Ich setzte mich an einen Tisch mit zwei Müttern, die sich unterhielten. Eines der Kinder hatte ein Loch im Herzen und das andere lag nach unzähligen OPs auf der Intensivstation im künstlichen Koma. Es erstaunte mich, dass sie dabei optimistisch blieben. Trotz ihrer nervenaufreibenden Situation waren sie auch an meiner Geschichte interessiert und boten sogar Hilfe an. Ich war beeindruckt von ihrer Hilfsbereitschaft angesichts ihrer nervenaufreibenden Situation.

Obwohl ich in der Zeit sicherlich andere Dinge in Berlin hätte machen können, blieb ich lieber in der Küche, in der gebacken wurde und in der man sich mit den anderen Familien unterhalten konnte. Warum? Ich war überwältigt von der Warmherzigkeit und der positiven Lebenseinstellung, die ich in diesem Haus erlebte. Ich hatte eine angespannte Stimmung angesichts all der Tragödien erwartet, aber was ich erlebte, war wie ein Wunder in dieser kalten Adventszeit.

Dieses Haus kommt mir vor wie ein Schiff mit einem Anker, das den Wogen trotzt. Und so nenne ich dieses Elternhaus, stellvertretend für alle Elternhäuser in der Nähe zu Kinderkliniken, in Dankbarkeit an all die Menschen, die ich dort traf und die sich bemühten: das Haus der aufgehenden Hoffnung.<

 

05.04.24