Finn Halvar - Der Wikinger, der es eilig hatte – Ronald McDonald Haus Lübeck
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Finn Halvar - Der Wikinger, der es eilig hatte

Unerwartet und viel zu früh kam Finn Halvar auf die Welt. Aber nach einer Zeit der Unsicherheit entwickelte er sich prächtig, so dass die Familie noch vor dem errechneten Geburtstermin gemeinsam nach Hause konnte.

Die glückliche Familie beim Abschied aus dem Haus
Finn Halvar unmittelbar nach der Geburt im Inkubator
Finn Halvar im Alter von von 1,5 Monaten in der Klinik

Eigentlich hatte Mutter Katja mit ihrem Kinderwunsch bereits abgeschlossen. Doch wie es der Zufall wollte, erfuhr sie im Februar 2023 mit 39 Jahren völlig überraschend bei einem Urologen-Termin, dass sie bereits in der 8. Woche schwanger war. Gemeinsam mit ihrem Partner Benjamin freute sie sich sehr über diese nicht für möglich gehaltene Nachricht, und auch die Schwangerschaft lief bis zum Juli absolut mustergültig. Am 1.7., also in der 27. Schwangerschaftswoche, verspürte sie stärkere Schmerzen und stelle auch Blut im Urin fest, so dass sie sich bei der Anlaufpraxis des Uni-Klinikums in Lübeck vorstellte. Dabei wurde festgestellt, dass kein Fruchtwasser mehr vorhanden war, der Muttermund bereits 1,5 cm geöffnet war und die Schmerzen von verfrühten Wehen herrührten.

Mit Wehenhemmer wurde dann noch versucht die nahende Geburt hinauszuzögern, aber aufgrund einer Schwangerschaftsvergiftung wollte Finn Halvar unbedingt bereits jetzt das Licht der Welt erblicken.  So ließ sich der Geburtsprozess nicht weiter aufhalten und der Kleine wurde noch am selben Abend per Kaiserschnitt geboren. Für die Eltern begannen damit unsichere Stunden, denn zunächst musste Finn Halvar intensiv untersucht werden und die Eltern waren in großer Sorge um den Gesundheitszustand des mit 890 g ziemlich kleinen Frühgeborenen. Erst in der Nacht durften sie ihn, beatmet und mit blauem Licht gegen die Gelbsucht bestrahlt, erstmalig am Inkubator besuchen,. Das erste vorsichtige Kuscheln konnte dann drei Tage später stattfinden, zeitgleich mit dem Einzug der Familie bei uns im Haus.

Ab da entwickelte sich Finn Halvar prächtig. Die Ärzte sprachen bereits von einem „Muster-Frühchen“, da sich der kleine Wikinger ordentlich ins Zeug legte und vor Lebenswillen strotzte. Die Familie fand bei uns im Haus mit bei anderen Frühchen-Familien, die bereits etwas früher ihre Kinder bekommen hatten, guten Anschluss und sie gaben sich gegenseitig großen Halt in der Zeit. So konnten auch kleinere Rückschläge gut überwunden werden und nach 73 Tagen konnte die kleine Familie bereits etwas vor dem eigentlich errechneten Geburtstermin nach Hause gehen. Die Dankbarkeit der Familie für ihr Zuhause auf Zeit bei uns ist groß, das zeigt nicht zuletzt ein sehr rührender Eintrag in unserem Haus-Gästebuch.

30.11.23