Ein Ort, um gemeinsam... – Ronald McDonald Haus Vogtareuth
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Unser
Ronald McDonald Haus
Vogtareuth

>Ein Ort, um gemeinsam zu lachen und zu weinen - vor allem aber, um sich gegenseitig Mut zu machen!<

 

So beschreibt Teresa Geisler den Aufenthalt im Ronald McDonald Haus München am Deutschen Herzzentrum. Nachdem ihr Sohn Leopold dort dreimal operiert wurde, war sie mit ihrem Sohn Leopold in den vergangenen Jahren schon mehrmals zur Weiterbehandlung in der Schön Klinik Vogtareuth. So kennt die Familie beide Situationen – Klinikaufenthalt mit und ohne Ronald McDonald Haus.

Leopold und seine Mama strahlen um die Wette.
Leopold ganz zufrieden in seinem Krankenhausbettchen.
Die Nähe von Mama und Oma gibt Leopold Kraft.
Der Koffer wurde zu einer von Leopolds liebsten Spielsachen.
Gut bewacht von Mama, verschläft man so manchen Moment in der Klinik am besten.
Das sind Leopolds Lieblingsmomente, auf nach Hause!
Gemeinsame Freude - was gibt es Schöneres?

Wie so viele Kinder kam der kleine Leopold nach einer unkomplizierten Schwangerschaft im Sommer 2018 in einem heimatnahen Krankenhaus auf die Welt. Seine Eltern freuten sich sehr darauf, die Klinik wie geplant schon wenige Tage nach der Geburt verlassen zu dürfen. Auf sie wartete eine wundervolle Zeit, in der sie sich mit viel Ruhe als Familie zusammenfinden wollten. Auch die Freunde waren auf den neuen Erdenbürger gespannt und begannen die Wohnung der jungen Familie zur Begrüßung zu dekorieren. Doch es sollte plötzlich alles ganz anders kommen.

In der Nacht vor der Entlassung aus der Geburtsklinik kollabierte Leopold. Es begannen hektische Stunden, die mit vielen Untersuchungen einhergingen, bis sich die Diagnose Hypoplastisches Linksherzsyndrom manifestierte. Ein solch gravierender Herzfehler bedarf einer Behandlung in einer Spezialklinik. Statt nach Hause zu gehen, folgte die Verlegung nach München an das Deutsche Herzzentrum. Damit verbunden, unzählige Eingriffe, Arztgespräche und Entscheidungen die die jungen Eltern in den nächsten Wochen treffen mussten.

Dankbar nahmen sie in diesem Moment das für sie zunächst ganz unverbindliche Angebot einer Übernachtung im Ronald McDonald Haus an, immer noch im Glauben, bald als Familie im eigenen Zuhause sein zu können. Aus der vermeintlichen >einen Nacht< wurden viele Nächte und Teresa lernte ihr kleines Apartment und die Gemeinschaftsbereiche in dem neuen Zuhause auf Zeit zu schätzen. Rückblickend entstanden einige sehr intensive Freundschaften, die bis heute anhalten. Teresa beschreibt die Zeit so:

>Die ersten Monate waren im Umgang mit Müttern, die ich während der Schwangerschaft kennen gelernt hatte, für mich sehr schwer. Die meisten der angesprochenen Probleme kamen mir wie eine Lappalie vor. Was ziehe ich meinem Baby an? Mein Kind trinkt nur 200 ml, was soll ich tun? Für mich gab es Zeiten, da habe ich mich bei Leopold über 30 ml gefreut. Über >unsere< Themen konnte ich mit diesen Eltern nicht reden, da sie zwar Betroffenheit aber nur bei sehr Wenigen echtes Verständnis auslösten. Die Eltern im Ronald McDonald Haus hingegen wissen alle, was es heißt, mehrmals hintereinander um ein Kind zu bangen und zu hoffen. Was es heißt, dem Kind bei jeder Blutabnahme beizustehen und in vielerlei Hinsicht um sein Wohlergehen zu kämpfen.

Im Ronald McDonald Haus konnte ich immer wieder für kurze Zeit die Krankenhaus Atmosphäre hinter mir lassen, im Sommer im Garten sitzen, die Sonne genießen oder einfach Ruhe finden. Ich konnte mit anderen betroffenen Eltern über meine Sorgen sprechen, die langen Stunden während einer OP überbrücken, gemeinsam lachen und kochen.

Ein besonderes Highlight war für mich das wöchentliche Frühstück und Abendessen der ehrenamtlichen Mitarbeiter. Dadurch ersparte ich mir das selber kochen, vor allem konnte ich mich aber auf etwas Schönes freuen. Das Haus gab auch meinem Mann, meiner Mama und sogar meiner Oma die Möglichkeit Zeit bei mir und Leopold zu verbringen. Wäre dieses Haus nicht gewesen, hätte ich meine Mama und meinen Mann nicht so oft bei mir gehabt als Unterstützung.

Wenn ich keine Lust hatte mit jemandem zu reden, konnte ich mich jederzeit in die Ruhe meines Zimmers zurückziehen. Dies geht im Krankenhaus überhaupt nicht. Dort muss man zu jeder Tages- und Nachtzeit damit rechnen, dass jemand ins Zimmer kommt – all das sollte ich bei weiteren Klinik-/Reha-Aufenthalten noch zur Genüge erleben. Außerdem gab mir mein ruhiges Apartment auch die Möglichkeit den lästigen, aber leider notwendigen Papierkram mit meinen Versicherungen gleich vor Ort zu erledigen. Und all dies in unmittelbarer Nähe zur Klinik, sodass ich in Notfällen jederzeit ganz schnell wieder auf der Station an der Seite meines Kindes sein konnte. Dafür bin ich noch heute unendlich dankbar.<

Rund um jede Herzoperation kann es zu Komplikationen kommen. Leider blieb auch Leopold davon nicht verschont. Nach der zweiten Herz-OP erlitt er einen Schlaganfall, der eine Halbseitenlähmung und eine Epilepsie mit sich brachte. Eine Stationsärztin, die sowohl am Deutschen Herzzentrum in München als auch an der Schön Klinik in Vogtareuth tätig ist, wusste Rat und vermittelte Leopold in die Spezialklinik nach Vogtareuth.

Als sich Leopold ausreichend von der Herz-OP erholt hatte, ging es für die junge Familie weiter zur Behandlung der Schlaganfall-Symptome nach Vogtareuth. Dort wurde Leopold gemeinsam mit seiner Mama Teresa in der Klinik aufgenommen. Der große Vorteil in Vogtareuth: alle Therapeuten und Orthopädietechniker stehen in direktem und sehr engem Austausch mit den Ärzten. In vier Wochen finden geballt Therapien statt, wie es Zuhause ambulant nicht möglich wäre. Der Alltag rückt in den Hintergrund und es zeigen sich sehr schnell Fortschritte.

In behandlungsfreien Zeiten machten sich die beiden auf und entdeckten die Umgebung rund um die Klinik, was nicht nur Leopold sehr viel Freude bereitete. In dem ländlichen Umfeld gibt es gerade für ein kleines Kind so viel aufregende und spannende Dinge, die vom Klinikalltag ablenken – viele Tiere, Spielplätze, aufgeschlossene Menschen und ausreichend Platz für alle Therapiefahrzeuge die für Abwechslung sorgen. Einzig Teresa vermisste es, dass ihr Mann nicht mehrere Tage am Stück bei den beiden sein konnte oder auch die Oma einmal für ein paar Tage zur Unterstützung mit vor Ort sein konnte. Doch bis zu den nächsten geplanten Reha-Aufenthalten wird unser Ronald McDonald Haus Vogtareuth voraussichtlich fertig sein und Leopolds Papa kann dann hoffentlich in unserem Zuhause auf Zeit ein Apartment beziehen. Darauf freut sich Teresa schon.

Und wie geht es Leopold Zuhause? Er besucht nun bereits im zweiten Jahr den städtischen, integrativen Kindergarten ganz in der Nähe seines Elternhauses. Im Herbst hat er dort gerne mit seinen Kindergarten-Freunden im großen Garten gespielt, viel gesungen, gebastelt und gemalt. Leopold redet wie ein Wasserfall, ist offen und beim Einkaufen in seinem Heimatort schon bestens bekannt. Da gibt’s dann schon mal einen Lutscher extra, weil er wieder mal so süß gefragt hat.

In der Vorweihnachtszeit hat Leopold mit seiner Mama besonders gerne Dinosaurier-Plätzchen gebacken. Auch beim schmücken des Christbaumes packte er eifrig mit an und half Papa mit den Lichterketten. Damit der große Wunsch eines >Dinosaurier-Christbaums< in Erfüllung ging, bastelte er mit Mama extra Dinosaurier-Anhänger. So feierte Leopold mit Mama, Papa, Oma und Opa ein glitzerndes und funkelndes Weihnachtsfest mit leckerem Essen, fröhlichem Singen und glänzenden Augen.

Für das neue Jahr wünscht sich Leopold, wie soviele Kinder, nochmal richtig viel Schnee, um wieder einen Schneemann mit seinen Freunden zu bauen, mit Mama und Papa Schlitten zu fahren oder um eine Schneeball-Schlacht zu machen. Und in die Klinik will er auch wieder. Warum? >Zu spielen<, sagt Leopold, als er vor Weihnachten mit Papa die Bilder von den Klinikaufenthalten der letzten Jahre anschaut. Und so nimmt er mit Papa eine Sprachnachricht mit Weihnachtsgrüßen für seinen Kardiologen auf und Papa schickt sie per E-Mail an den Arzt. Für Leopold ist das alles ganz normal. Ebenso normal, wie er selbst ist - ein Kind, das sich jeden Tag freut die Welt zu entdecken, mit herzlichem Lachen und liebevollem Frohsinn.

 

30.12.2022