192 Tage ein Zuhause auf Zeit – Ronald McDonald Haus München-Großhadern
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Ronald McDonald Haus
München-Großhadern

192 Tage ein Zuhause auf Zeit

Der kleine Ben hatte keinen leichten Start in sein noch so junges Leben. Knapp zwei Monate nach seiner Geburt war klar, dass er ohne ein Spenderherz nicht überleben wird. Im Juni 2020 begann schließlich ein neuer Lebensabschnitt für ihn und seine Eltern – mit einem neuen Herzen.

Ben genießt seine Zeit Zuhause in vollen Zügen.
Ben mit dem Berlin Heart im Krankenhaus, als er noch auf ein Spenderherz gewartet
Ben zu Besuch im Ronald McDonald Haus bei seinem großen Bruder und Papa

Schon kurz nach Bens Geburt im August 2019 bekamen seine Eltern die schreckliche Nachricht, dass Ben herzkrank sei und ein Spenderorgan brauche. Weil sich sein Zustand verschlechterte, wurde er ins Klinikum Großhadern verlegt. Die Eltern zogen zum ersten Mal ins Ronald McDonald Haus. Ein paar Tage später wurde Ben zur Herztransplantation gelistet. Weil er so gut stabilisiert werden konnte, durfte die Familie wieder nach Hause und dort die Zeit verbringen, bis ein passendes Spenderorgan gefunden sein würde.

Nach etwa einem Monat klingelte das Telefon: Es gebe ein Angebot für ein Spenderherz, die Familie solle umgehend ins Krankenhaus kommen! Nervös, angespannt und voller Hoffnung fuhr die Familie los. Doch auf halber Strecke klingelte das Telefon erneut: Es gebe ein Problem mit dem Spenderherzen, eine Transplantation sei nicht möglich, sie müssen umdrehen und wieder nach Hause fahren. Ein herber Rückschlag für die Familie!

Anfang Januar diesen Jahres kam Ben erneut ins Krankenhaus, weil sich seine Gallenblase enzündet hatte. Seine Familie zog nochmals im Ronald McDonald Haus ein. Obwohl sich Ben langsam von der Entzündung erholt hatte, waren die Strapazen der vergangenen Tage und Wochen zu viel für sein kleines Herz – es musste in den OP. Weil die Ärzte seine undichten Herzklappen nicht rekonstruieren konnten, wurde Ben an eine Herzunterstützungsmaschine angeschlossen, das sogenannte >Berlin Heart<. Sein Herz war einfach zu geschädigt. Er erholte sich gut von der Operation und gewöhnte sich an die neue Maschine. Auch seine Eltern und sein großer Bruder arrangierten sich mit ihrem neuen Alltag. Die Woche verbrachte seine Mama mit ihm in der Klinik, weil Ben mit der Herzmaschine das Klinikzimmer nicht verlassen konnte. Abends blieb sie im Ronald McDonald Haus und am Wochenende sah Ben dann auch seinen Papa.

Der kleine Kämpfer entwickelte sich in der Zwischenzeit den Umständen entsprechend gut. Er bekam ein mobiles Berlin Heart, mit dem er mit seiner Mama die Station und das Klinikum Großhadern auch kurzfristig verlassen konnte. Diese neue Freiheit genoss Ben sichtlich, endlich konnte er die Welt außerhalb seines Zimmers etwas erkunden. Fast täglich war er im Ronald McDonald Haus zu Besuch. An manchen Wochenenden waren auch ein paar gemeinsame Stunden mit beiden Eltern und dem großen Bruder möglich, wenn diese das Wochenende im Elternhaus in Großhadern verbrachten.

Anfang Juni, genau vier Monate nach seiner letzten Operation, bekamen Bens Eltern eines Abends den langersehnten Anruf: Ein passendes Spenderorgan sei gefunden! Die Transplantation fand noch in derselben Nacht statt. Am Morgen erhielten die Eltern schließlich die gute Nachricht: Die Operation sei erfolgreich verlaufen! Wenige Wochen später durfte die Familie mit einem strahlenden Ben endlich wieder in ihr eigenes Zuhause zurückkehren.

>Wir möchten uns neben den Ärztinnen und Ärzten, Pflegerinnen und Pflegern sowie allen weiteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Klinikums Großhadern ganz besonders bei allen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Ronald McDonald Hauses München-Großhadern bedanken. Ohne Euch hätten wir das wahrscheinlich nicht geschafft. Danke für 192 Tage ein Zuhause auf Zeit!< Mit diesen Worten bedankten sich die Eltern des kleinen Ben. 

17.11.2020