Laura Hülbüsch und Carolin Knüppel sind die beiden Teamassistentinnen im Ronald McDonald Haus und in der Oase in Sankt Augustin und unterstützen Sabine als Hausleitung und Uschi, die sich um den ganzen Bereich der Hauswirtschaft kümmert. Unterstützen? Unterstützen ist wesentlich untertrieben. Ohne die beiden würde natürlich gar nichts laufen. Die vier Hauptamtlichen sind zusammen mit den drei FSJlerinnen wie eine Familie und das Herzstück des Elternhauses – sie sind Motor und Antrieb für all die Aktivitäten im und rund ums Haus. Und das sind viele…
Carolin koordiniert seit dem 1. Juni 2021 fast 80 ehrenamtliche Mitarbeitende und kümmert sich vor allem um Hausinstandhaltung und um die Events, während Laura die Finanzen verwaltet, Fundraising betreibt, Ansprechpartnerin für die FSJ-lerinnen und für andere Personalsachen ist. Sie meistert jegliche organisatorische Herausforderung und behält alles im Blick. >Dass Laura so wahnsinnig gut durchstrukturiert ist, das ist total super<, schwärmt Carolin. Super – und auch notwendig – im ganz normalen Wahnsinn eines Arbeitstags im Ronald McDonald Haus und in der Oase in der Kinderklinik, vor allem in Zeiten einer Pandemie, die stetig neue Informationen, Entscheidungen und Anpassungsbedarf der hausinternen Prozesse und Abläufe und auch in der Zusammenarbeit mit den Ehrenamtlichen beschert. >Gut organisiert zu sein ist die beste Eigenschaft, die man für unseren Job mitbringen kann, sonst ist man hier verloren<, lacht Laura.
Aber natürlich ist noch mehr als das gefragt. Das Erfolgsrezept der beiden: Ruhe bewahren und eine gesunde Portion Humor. >Das finde ich toll, dass Carolin so einen guten Humor hat, und auch in stressigen Situationen lachen kann – auch über sich selbst<, berichtet Laura begeistert. Denn häufig geht es trubelig zu. Morgens weiß man meistens nicht, was der Tag im Ronald McDonald Haus Sankt Augustin alles an Überraschungen bereithalten wird. Und genau das liebt Carolin an ihrer neuen Tätigkeit ganz besonders! Die Koblenzerin, die in Troisdorf wohnt, ist neu im Team und bringt beste Voraussetzungen mit: In ihrem >vorigen Leben< war die 36-Jährige nämlich >Servicekauffrau im Luftverkehr<. Auch dort hatte sie mit vielen Menschen zu tun, mit Flugbegleiterinnen und -begleitern, Pilotinnen und Piloten. Sie koordinierte die täglichen Einsatzpläne in der Luftfahrtbranche. >Aber bei dem ganzen Stress hat mir irgendwie der Sinn gefehlt!<, berichtet Carolin. Daher wollte sie wahnsinnig gerne in den sozialen Bereich wechseln und ist nun glücklich, im Elternhaus in Sankt Augustin ihren Tatendrang, ihr Organisationstalent und ihr Einfühlungsvermögen beruflich einsetzen zu können – Tag für Tag und für ganz viele Menschen.
Laura hingegen ist ein richtig alter Hase bei der McDonalds Kinderhilfe Stiftung und erst recht in Sankt Augustin! Sie kennt den Job schon seit über zehn Jahren und hat ihn quasi von der Pike auf gelernt. Begonnen hatte sie als FSJ-lerin im Haus in Köln. >Da habe ich gespürt, das ist mein Traumjob, das will ich machen!<, erinnert sich Laura. Ihr Traum als Teamassistentin zu arbeiten ist in Erfüllung gegangen, nach der Ausbildung zur Sozialassistentin. Sie legte als Springerin einige Etappen an anderen Standorten in verschiedenen Städten ein und war dann pünktlich zur Eröffnung des Hauses in Sankt Augustin im Jahr 2014 als Teil des Teams am Start. Sie hatte alles darangesetzt, dieses Ziel zu erreichen und ist nach all den Jahren heute immer noch überglücklich, dass es geklappt hat.
Zugleich erscheint es fast unheimlich und schicksalhaft, dass ihr Bruder durch eine unerwartet schwere Erkrankung seines ersten Kindes, Lauras Nichte, selbst Nutzer des Hauses war. Ihrer inzwischen achtjährigen Nichte geht es bestens, sie wird nur ab und an noch immer in Sankt Augustin vom Ärzteteam betreut. Natürlich freut sie sich dann jedes Mal ganz besonders darauf, bei Tante Laura im Ronald McDonald Haus oder in der Oase vorbeizuschauen und mit ihr einen heißen Kakao zu trinken. Und das genießt auch Laura, denn sie ist durch und durch Familienmensch – das ist einfach das Wichtigste und Schönste in ihrem Leben.
Mit ihrer langjährigen Erfahrung und der familiären Geschichte kennt Laura somit die verschiedenen Facetten des Lebens im Haus: als Mitarbeiterin und auch als Angehörige. Eine neue Herausforderung ist es nun für sie, mit ihrem gewohnten Job neu umzugehen, jetzt, da sie inzwischen selber Mutter ist. Sie kennt die ganz normalen Ängste und Sorgen aus dem Alltag und mag sich nicht ausmalen, was die einzelnen Schicksale für die Betroffenen bedeuten. Denn man möchte doch nur eins: Dass es dem Kind immer gut geht! Dafür sorgt während ihrer Arbeitszeit nun ihre Tagesmutter und die kleine Leni liebt es, dort mit anderen Kindern die Welt zu erkunden, denn in der Pandemie waren Kontakte zu anderen Kleinkindern außerhalb der Familie doch sehr eingeschränkt. Das ist eine richtige Bereicherung für die Kleine. Und auch Laura, die seit dem 1. August wieder arbeitet, entdeckt so langsam, dass es ihr guttut, während der Arbeit ihre Rolle als Mutter mal hintenanstellen zu können. Umgekehrt ist es an manchen Tagen nötig, bei Zeiten den Stift einfach fallen zu lassen, was sie in ihrem bisherigen Berufsleben nie getan hat. Denn sie ist mit Herz und Leidenschaft dabei. Genau wie Carolin.
Für Carolin gibt es jede Menge Input. >Ich lerne wahnsinnig viel, weil alles neu ist. Und ich bin total froh, dass ich Laura alles fragen kann!<, denn bisher hatte sich Carolin nie mit Hausinstandhaltung und Dingen wie >Abseilsicherungen am Haus< auseinandersetzen müssen. Auch sammelt sie täglich neue Erfahrungen im Umgang mit den schweren Schicksalsschlägen der im Haus wohnenden Familien. Offensichtlich mit viel Fingerspitzengefühl und Naturtalent! Besonders ging ihr unter die Haut, dass ein Familienvater geschrieben hat, wie viel es ihm bedeutet hat, von Carolin in seiner allergrößten Not im Haus aufgenommen worden zu sein. Damals war er allein und verzweifelt mit seinem schwerkranken neugeborenen Kind und ohne seine Frau in Sankt Augustin in der Kinderklinik angekommen. Seine Frau musste zunächst noch in einem anderen Krankenhaus medizinisch versorgt werden. Carolin schenkte ihm einen Glücksbringer und war einfach in dem Moment da – ganz präsent. Das sind keine Geschichten, das sind echte Erlebnisse und die bleiben natürlich in Erinnerung und geben ihr Kraft für die vielen Herausforderungen im Arbeitsalltag. Und der ist abwechslungsreich! Carolin weiß es besonders zu schätzen, dabei nicht nur vor einem Computer zu sitzen und die ganze Zimmerbelegung zu organisieren und die Korrespondenz mit Familien und Klinik zu führen. Sie mag es, immer wieder auch richtig körperlich mit anzupacken und beispielsweise das Lager aufzuräumen. Besonders freut sie sich auf die Organisation von Events, die sie im Jahresreigen und soweit es die Pandemie zulässt nun alle kennenlernen wird. Ein Highlight, auf das sie sich besonders freut, ist das Team-Treffen für die Ehrenämtlerinnen und Ehrenämtler, das sie organisieren wird, und der Budenzauber, der kleine Markt, der dem Haus eine einzigartige Weihnachtsstimmung verleihen wird und Gelegenheit bieten wird für Begegnungen und natürlich auch für Spenden.
Die beiden Teamassistentinnen haben einige Gemeinsamkeiten: Beide lieben Wasser. Am und im Meer können die zwei am besten entspannen. Carolin taucht nicht nur, offensichtlich kann sie von Wasser gar nicht genug bekommen. Gleich bei ihrem ersten Probearbeitstag setzte sie nicht nur die Duschkabine im RMH-Apartment unter Wasser, sondern aus Versehen auch sich selbst – komplett! >Da waren Haare, Outfit und Makeup sofort dahin<, erzählt Carolin lachend. Das nennen wir mal Einsatz! Oder vielmehr eine tolle Taufe für eine vertrauensvolle und humorvolle Zusammenarbeit.
Sowohl Laura als auch Carolin, beide wirken immer ausgeglichen und fröhlich und durch wenig zu erschüttern. Aber wir haben vorsichtshalber mal nachgehakt und kennen nun das Geheimrezept: Sollte Carolin doch mal einen rabenschwarzen Tag haben, freut sie sich am meisten, wenn man sie kurz in Ruhe lässt und sie drei Mal tief durchatmen kann. Bei Laura wirkt ein heißer Kaffee oder ein Stück Kuchen Wunder: >Was Süßes ist eigentlich immer gut!< Viel wichtiger aber ist es, dass beide wissen, wie sie den Familien tagtäglich etwas Gutes tun können: mit einer freundlichen Geste, einem offenen Ohr, einem lustigen Spruch oder mit guten Ideen und verschiedensten Verwöhn-Angeboten. Ganz nach dem Motto: >Leben ist nicht genug<, sagte der Schmetterling. >Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume gehören auch dazu.< (nach Hans Christian Andersen)
Wir wünschen den beiden viele erfüllende gemeinsame Arbeitsmomente im Team, vollgepackt mit Sonnenschein, Freiheit und Blumen und natürlich mit dem, was im Ronald McDonald Haus, wie überall auf der Welt für alle Menschen, am wichtigsten ist im Leben: Gesundheit!
08.10.2021