Geschwisterliebe – Ronald McDonald Haus Bad Oeynhausen
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Ronald McDonald Haus
Bad Oeynhausen

Wahre Geschwisterliebe - ein neues Herz für Lina

Luisa und Marcel sind im Elternglück. Am 09.08.2022 kommt ihre zweite Tochter Lina zur Welt und komplettiert das Kleeblatt einer glücklichen Familie. Die dreijährige Schwester Marie ist ganz verliebt in ihre kleine Schwester, sie will ihr alles beibringen, was auch sie schon kann und abends zusammen im Bett zu kuscheln, ist einfach doppelt schön. Die Eltern sind so dankbar und feiern zu viert ihr erstes Weihnachtsfest. 

Lina (1) mit ihrer Schwester Marie (3)
Lina warte auf ein Spenderherz
eine glückliche Familie - gemeinsam schafft man alles
Die Nähe der Familie hilft
für immer unzertrennlich - wahre Geschwisterliebe

Doch auf einmal scheint die Welt stillzustehen. Lina muss mit Verdacht auf den RS-Virus am 30.12.22 ins Krankenhaus eingewiesen werden, sie hatte allgemeine Erkältungssymptome und hat nicht mehr getrunken. In der ersten Klinik wurde sie auf die Symptome behandelt und zu weiteren Abklärung in das Anschlusskrankenhaus verlegt. Dort wurde die Herzinsuffizenz diagnostiziert, im weiteren Verlauf wurde diese als schwergradig betitelt. 
Am 12.01.2023 wurde Lina ins Herz- und Diabeteszentrum nach Bad Oeynhausen verlegt. Lina ging es sehr schlecht, sie war allgemein sehr schwach, hat viel geschlafen, kaum getrunken, viel geschwitzt und ihre Herzfrequenz war bei der kleinsten Anstrengung sehr hoch.
Lina wurde mit einer ausgereizten oralen Medikamententherapie behandelt. Zusätzlich bekam sie alle zwei Wochen ein Medikament über die Vene, von dem man sich vergebens eine Besserung erhoffte. Außerdem wurde sie durch eine Magensonde entlastet. Richtige Fortschritte gab es immer noch nicht. Lina konnte zum Glück durch die 14-tägige Gabe des Medikaments über die Vene stabil gehalten werden. Trotzdem nahm sie mit erhöhter Zugabe von Kalorien nicht zu. Die Aussicht auf eine Heilung gab es nicht. Eine Therapie mit einer Herzunterstützungsmaschine als langfristige Konsequenz wurde beschlossen. Lina konnte nur noch eine Herztransplantation retten. 
Linas Mama wohnte die gesamten 5 Monate im Ronald McDonald Haus. Sie war jede Minute bei Lina und kämpfte wie eine Löwin an ihrer Seite. Nichts war schlimmer, ob ein Rohrbruch im Apartment oder Corona, all dies hauten die tapfere Mama nicht um. Es gab Schlimmeres als kein Wasser zum Duschen oder 7 Tage Quarantäne, das auszuhalten war nichts gegen die Sorgen und Ängste, die sich die Mama um Lina machte.
Am Wochenende wohnte der Papa und Schwester Marie im Elternhaus und unterstützen, wo sie nur konnten. Zusammen mit Lina konnte die Familie die Zeit am Wochenende intensiv gemeinsam verbringen. So konnten sich die Schwestern außerhalb des Krankenhauses sehen. Lina tat dies sehr gut und profitierte jedes Mal vom Besuch ihrer Schwester. Sie war deutlich ausgeglichener und hat danach auch besser gegessen und getrunken. Das Ronald McDonald Haus hat ihnen einen Ort gegeben, an dem sie Familie sein konnten, dafür sind alle unendlich dankbar. 
Zusätzliche Besuche von den Großeltern, Linas Tante oder den Freundinnen der Mama waren stets eine willkommene Abwechslung.
 Lina hatte die Option, Zuhause auf ein Angebot eines Spenderherzens zu warten. Die Eltern haben sich dagegen entschieden, weil die Angst sie zu verlieren, zu groß war. Dass Lina kontinuierlich stabil war, hat der Familie Hoffnung und Zuversicht gegeben. Dass es nicht gut ausgehen wird, stand zu keinem Zeitpunkt zur Option. Die einzige Option war, mit Lina und ihrem neuen Herz nach Hause zu gehen. Zweifel, dass es der falsche Weg ist, hatten sie zwischenzeitlich, aber die Hoffnung, dass alles gut wird, war größer.
Lina hat oft ihren Vater und ihre Schwester per Videotelefonieren gesehen. Das gemeinsame Videotelefonat vorm Schlafengehen war ein festes Ritual. Lina hat so kaum gezeigt, dass sie krank ist, jedoch kleinste Veränderungen waren für ihr Herzchen schon zu viel. Sie ist ein sehr willensstarkes und fröhliches Kind, ein richtiger Sonnenschein. Lina hat viel gespielt, sie waren viel ums Haus spazieren, haben hinterm Krankenhaus auf der Bank Autos geguckt und Spaß gehabt. 
Im Ronald McDonald Haus hat man sich in den 5 Monaten mit vielen anderen Familien ausgetauscht, Halt gegeben und Freundschaften geschlossen. Ganz besonders viel Zeit und intensiv hat sich die Mama von Lina mit einer anderen Mama angefreundet. Die Kinder sind im gleichen Alter und hatten das gleiche Schicksal. So hatte auch Lina ein gleichaltriges Kind im Krankenhaus gesehen und Zeit verbracht.
Lina hat Krabbeln gelernt, sie hat angefangen sich überall hochzuziehen und an den Händen zu laufen. Lina hat sich von ihrer Erkrankung nicht unterkriegen lassen und sich wie ein gesundes Kind ganz normal entwickelt. Sie hat auch ihre ersten Zähnchen bekommen und ihre ersten >Brabbel< Geräusche gemacht.
Wenn es nach der Reinigungskraft im Krankenhaus ging, waren Lina und ihr kleiner Freund nie herzkrank gewesen. Es lag laut ihr alles an den Zähnen, alle haben sich sehr darüber amüsiert.
Lina geht es seit der Transplantation sehr gut, sie hat sich gut erholt und entwickelt. Am liebsten ist sie mit ihrer Schwester Marie zusammen, die beiden sind unzertrennlich. Eine wahre Geschwisterliebe!
Wir wünschen Lina und ihrer Familie weiterhin alles Gute!  

26.09.2023