Der ganz normale Wohn-Sinn – Ronald McDonald Haus Berlin-Buch
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Unser
Ronald McDonald Haus
Berlin-Buch

Der ganz normale Wohn-Sinn

Ein Blick auf zwei Wochen im Ronald McDonald Haus in Corona-Zeiten zeigt, dass vieles ganz normal läuft, manches aber auch sehr außergewöhnlich ist.

Schneebedeckt, das Elternhaus am 30. März.
Sonnenbad: Peggy Ortmann bei einer kleinen Strickpause im Garten des Elternhauses am Gründonnerstag.
Oster-Überraschung von der TROLL-Apotheke, dieses Jahr kontaktlos abgeliefert im Elternhaus.
Die neunjährige Victoria vertreibt sich gern die Zeit mit dem Kinderfahrrad und posiert hier an unserer österlich geschmückten Felsenbirne vorm Elternhaus
Irene Semm näht Mundschutzmasken für das Elternhaus, selbstverständlich ehrenamtlich
Jürgen Semm testet ein farbenfrohes Modell.
Liebevoll verpackt – süßer Ostergruß für Ehrenamtliche aus dem Elternhaus.
Die Damen Perdelwitz drapieren sich und ihre Spende am bunt geschmückten Ostertisch im Speiseraum.
Der Ostertisch in ganzer Größe und Schönheit.

Da ist schon mal das Wetter: Vom weiß verschneiten Garten bis zum ersten Sonnenbad auf der Terrasse bietet hier der Rückblick auf zwei Wochen alles, was man sich vorstellen kann. Seit es große Einschränkungen auch bei der Belegung des Elternhauses gibt, und das nun schon vier Wochen lang, geht es bei uns wesentlich ruhiger zu. Das zum einen, weil weniger Familien anreisen, da zum Beispiel geplante Operationen zumeist verschoben worden sind, andererseits dürfen die im Haus lebenden Familien keinen Besuch bekommen. Gerade unser Haus im hohen Norden von Berlin war immer stark geprägt von der Atmosphäre, die die Besucher der Familien eingebracht haben. Selbst auf der Terrasse oder an der kleinen Raucherinsel muss man heute auf Abstand achten, aber das machen die Familien ganz wunderbar. Die Stimmung ist gut und zuversichtlich, auch wenn die zu früh geborenen Babys und die krebskranken Kinder, die ihre Therapien natürlich fortsetzen müssen, ihren Familien oft große Sorgen bereiten. Victoria, ein neunjähriges Mädchen, große Schwester eines Frühchens, ist in diesen Zeiten als einziges Geschwisterkind die Prinzessin im Haus. Der ganze Spielplatz gehört ihr allein, kein Streit ums Kinderfahrrad, gespendet von Laura und Emilia Höft, oder um die Kellen für die Tischtennisplatte im Garten. Als Spielpartner halten oft die Erwachsenen im Haus her, und auch im Büro gibt es für die Kleine immer wieder Neues zu entdecken.

Ostern allein im Haus, aber dennoch nicht vergessen!

Die Oster-Feiertage waren in anderen Jahren immer auch ein kulinarischer Höhepunkt. Mit der Unterstützung unseres langjährigen Spenden-Partners des Hotels Crowne Plaza Berlin City Centre und unserer ehrenamtlichen Mitarbeiter haben wir bisher von Gründonnerstag mit einem Abendessen über einen festlichen Brunch am Ostersonntag und leckeren Ostersüßigkeiten und Gebäck am Ostermontag die Familien verwöhnt. Das darf so in diesem Jahr leider nicht sein. Auch unsere wöchentlichen Verwöhn-Angebote, Frühstück am Dienstag und Abendessen am Donnerstag für die Familien, alles gespendet vom Crowne Plaza, fallen nun schon seit einigen Wochen aus. Schön zu wissen, dass der Spendenpartner Verständnis zeigt. Wir hoffen natürlich, dass das Hotel gut durch diese schwierigen Zeiten kommt. Wie jedes Jahr sorgten Mitarbeiter und Inhaber der TROLL-Apotheke im HELIOS Klinikum wieder mit einem schönen Präsentkorb für die erste Oster-Überraschung im Haus, in diesem Jahr natürlich kontaktlos vor die Tür gestellt und dann per Handy angekündigt. Vielen lieben Dank unseren Bucher TROLLen, die auch jedes Jahr eine Spendenpatenschaft im Ronald McDonald Haus übernehmen. Bunt ist die Spende von Familie Perdelwitz, ganz viele Plastikdosen, ein echter Renner im Elternhaus, wenn auch manchmal ohne Rückfahrkarte. Familie Perdelwitz ist so froh, dass sie hier sein darf und ihren schwer kranken achtjährigen Sohn und Neffen begleiten kann, dass sie gern etwas fürs Elternhaus tun wollte.

Zwischenbilanz

Ostern ist auch immer eine erste Etappe im Spendenmarathon des Jahres für unser Haus. Wir freuen uns deshalb sehr, dass die Spendenpatenschaften von Familie Kubak und Familie Mosch, von der Geberit-Vertriebs GmbH, von McDonald’s Franchise-Nehmer Armin Treczokat für dieses Jahr bereits verlängert worden sind. Einige Patenschaften mit sehr großen Spendensummen laufen einfach weiter, wie die der Firma Reinhold Keller GmbH und des Vereins Kinderlaecheln e.V. sowie die der Eduard Winter Kinderstiftung Berlin. Gut zu wissen ist auch, dass z.B. das Schul- und Leistungssportzentrum Berlin überlegt, wann und wie es seinen Sponsorenlauf in diesem Jahr durchführen kann, um damit seine Patenschaft zu verlängern, oder auch die Tatsache, dass sich das >Kiezkonto< der Sparkasse Berlin-Pankow in diesem Jahr Euro für Euro für eine Drei-Jahres-Patenschaft in unserem Elternhaus füllt. Ganz zu schweigen von der Jahresspende unserer Schirmherrin Maren Otto im fünfstelligen Bereich. Wir sagen Danke und hoffen, dass alle unsere Freunde und Unterstützer die schweren Zeiten gesundheitlich und wirtschaftlich gut überstehen.

Ehrenamt ohne Amt, aber mit viel Sehnsucht

Seit ein paar Wochen schon dürfen unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter wegen Kontakt-minimierung nicht mehr im Einsatz sein. Für beide Seiten ist das aber kein Grund, sich aus den Augen zu verlieren. Fast täglich kommen Mails und Grüße im Haus an, aber auch wir hauptamtlichen Mitarbeiter erkundigen uns, ob in unserem ehrenamtlichen Team alles ok ist. Wir sind sehr froh, dass bisher keiner krank geworden ist und hoffen, dass unser Ostergruß bei der Enthaltsamkeit vom Ehrenamt etwas hilft. Irene Semm hilft uns, in dem sie fleißig Schutz-masken näht. Jürgen Semm hilft ihr wiederum beim Zuschneiden, sonst ist er in unserem Team eher im Garten oder im hausmeisterlichen Bereich tätig. Danke für diesen hilfreichen Einsatz!

09.04.2020