Jeremy, Mika und deren Eltern - Ach du Liebezeit :) – Ronald McDonald Haus Cottbus
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Jeremy, Mika und deren Eltern - Ach du Liebezeit :)

Wir durften Scherze treiben - mit dem schönen Familiennamen Liebezeit. Auch in Zeiten, die für die Familie alles andere als fröhlich waren. Nun freuen wir uns jährlich auf den Sommerbesuch der Familie und am meisten darüber, dass die Eltern und ihre beiden Söhne munter und fidel sind.

Familie Liebezeit
Jeremy und sein jüngerer Bruder
Jeremy und Mika - ein Jahr ist vergangen und beide Jungs sind ordentlich gewachsen.
Unsere Liebezeits, bitte bleibt gesund und munter!

Jeremy und seine tolle Familie

Jeremy Liebezeit ist der größere der beiden Brüder. Er erblickte am 6. November 2007 als Frühchen im Cottbuser Carl-Thiem-Klinikum (CTK) das Licht der Welt. Damit ihn seine Mutti umsorgen konnte, bot das Klinikpersonal ihr an, im nahegelegenen Ronald McDonald Haus ein Apartement zu beziehen, was die in Forst wohnende Janet Liebezeit dankend annahm. 


Als die junge Familie in Forst bis 31. Dezember 2011 mit relativ wenigen gesundheitlichen Störungen von Jeremy glücklich miteinander lebte, schien das Glück vollkommen, so dass Janet und ihr Ehemann Michael beschlossen, Jeremy 2012 ein Geschwisterchen zu bescheren. Jeremy freute sich riesig. Nur die häufigen Blutungen aus der Nase machten dem kleinen Kerl oft zu schaffen. Als er Anfang Januar 2012 wegen einer nicht mehr von selbst zu stillenden Nasenblutung ins Cottbuser CTK eingewiesen werden musste, weinte seine Mama aus Angst um ihren Sohn, worauf er sie mit den Worten tröstete: >Mama, hör auf zu weinen, es wird doch alles wieder gut!<


Diese Worte des damals vierjährigen Jeremy begleiten die junge Familie seitdem, denn am Freitag, den 13. Januar 2012 bestätigte sich die Vermutung, dass Jeremy an Leukämie erkrankt war. Wie die jungen Eltern, die im Juli 2012 ihr zweites Kind erwarteten, mit dieser tragischen Situation klarzukommen versuchten, lässt sich schwer in Worte fassen. Die positive spontane Anteilnahme ihrer Freunde und das Entgegenkommen des Chefs von Michael halfen beiden sehr, mit der schockierenden Wahrheit umzugehen. Jeremy selbst weiß, dass >die bösen Männchen im Blut<, wie ihm die Psychologin erklärte, nur durch eine Intensivtherapie (drei Chemoblöcke) zu besiegen waren. Der 1. Chemoblock dauerte zwölf Wochen, der 2. zehn und der aktuelle voraussichtlich neun Wochen. Während der Behandlungen ist ihm durch die Unterkunft im Ronald McDonald Haus seine Mama nah, während der Papa arbeitet. Während der Behandlungspausen besucht Jeremy gern seine Freunde im Kindergarten, erzählt von seinen Krankenhauserlebnissen und was die bösen Männchen im Blut mit ihm machen.

Während des 3. Chemoblocks, etwa eine Woche vor der Geburt seines Brüderchens Mika, wollte Jeremy diese nicht mehr bekämpfen lassen. Er war physisch und psychisch ausgelaugt. Seine Eltern konnten ihn jedoch mit: >Du musst doch der große Bruder sein!< überzeugen, sich weiter behandeln zu lassen. Als am Freitag, den 13. Juli 2012, um 00.42 Uhr sein Brüderchen Mika im CTK das Licht der Welt erblickte, befand sich Jeremy auch gerade dort. Bereits um 09.45 Uhr konnte ihm Janet ein Foto vom Brüderchen zeigen. Gerührt strich sich der große Bruder die Tränen aus den Augen mit der Bemerkung: >Ach, ist der süß! Es lebt!<
Jeremy ist nach Aussagen seiner Mutti ein gereifter Junge, der durch die vielen Erfahrungen während der Chemoblöcke seinen Altersgefährten auf diesem Gebiet voraus ist und dadurch erwachsener erscheint, als es für einen Vierjährigen üblich ist. Seine Eltern sind zuversichtlich, dass Jeremy und Mika als Geschwister viel Freude miteinander teilen werden. Dass sich die Familie seit 13. Januar 2012 um die gesundheitlichen Belange von Jeremy so intensiv kümmern konnte, verdankt sie hauptsächlich der Unterbringungsmöglichkeit im Elternhaus, wofür sich Janet Liebezeit sehr bedankt. Sie schätzt es sehr, Jeremy täglich nah sein zu können, hat keinen Fahr- und Alltagsstress und konnte sich nun um beide Kinder kümmern. 

Wir freuen uns sehr, dass wir beim jähriichen Sommerbesuch der Familie in Cottbus sehen dürfen, wie toll sich Jeremy entwickelt und wie großartig die Familie an alle Herausforderungen rangeht und wir sagen so gerne "Ach, du liebe Zeit" - alles Liebe für euch.

03.11.2020