Aaron und Kira-Maria – Ronald McDonald Haus Oldenburg
MDK mdk-logo
Unser
Ronald McDonald Haus
Oldenburg

Kira-Maria und Aaron - Freunde fürs Leben

Kira-Maria und Aaron kämpfen sich im Elisabeth-Kinderkrankenhaus als Frühchen ins Leben und meistern viele Hürden. Immer an ihrer Seite: ihre Eltern, die im Ronald McDonald Haus Oldenburg ein Zuhause finden – und eine Freundschaft, bei der man sich ohne große Worte versteht und unterstützt, da man das gleiche Schicksal teilt.

Aaron und Kira-Maria spielen zusammen.
Aaron war soo klein
Kira-Maria war soo klein und nach einem Jahr so munter
Kira-Maria spielt gerne draußen
Aaron und seine Mama

Kira-Maria ist am 4. Februar 2021 in Oldenburg als Frühchen per Kaiserschnitt geboren. Kira kam in der 27.+3 Schwangerschaftswoche zur Welt, wog 450 Gramm und war 27 cm groß. Das ist natürlich viel zu leicht und viel zu klein und so musste Kira auf der Neonatalen Intensivstation versorgt und betreut werden. Kira-Marias Eltern wohnen 56 km von Oldenburg entfernt. Ein langer und viel zu weiter Weg, wenn man täglich sein Baby versorgen möchte und selbst als Mutter noch nicht wieder ganz fit ist und vor allem mit großer Sorge um sein Baby bangt.

Kiras Eltern Anna-Maria und Steffen zogen kurz nach der Geburt in das nahegelegene Ronald McDonald Haus, sie wussten und ahnten noch nicht, dass dieses Elternhaus für die nächsten Wochen ihr Zuhause werden würde. Und sie wussten auch nicht, dass sie dort neue Freunde finden, ein Zuhause auf Zeit erleben und oft verwöhnt werden sollten.

Kira-Marias Mutter erinnert sich:

>Kiras Atmung war die ersten Wochen nicht so gut und stabil. Sie benötigte immer wieder Sauerstoff über einen CPAP, denn sie hatte viele Sauerstoffabfälle und brauchte auch sehr lange Koffein. Wenn man auf Fortschritte wartet, dauert es nochmal länger. Wie sehr haben wir uns gewünscht, dass die Zeit schnell vergeht und wir mit Kira nach Hause dürfen. Stattdessen sind wir oft mit großer Sorge auf die Station gegangen. Acht Wochen war Kira auf der Intensivstation. Oft ging es kleine Schritte voran und dann auch wieder zwei Schritte zurück. Nach langen acht Wochen durften wir auf die normale Station umziehen, das war ein großer Schritt und eine starke Veränderung. Nicht nur für Kira war dies eine neue Situation, auch für uns Eltern war es ein großer und ungewohnter Schritt. Wir waren auf der normalen Station nicht mehr so eng begleitet, Kira brauchte die intensive Pflege nicht mehr, was ja auch gut war, aber auch eine große Umstellung für uns Eltern. Aber auch da sind wir hineingewachsen. Wir können nur allen Eltern aus unserer Erfahrung sagen, gebt den Kindern die Zeit, die sie brauchen. Sie sind noch so klein, müssen noch nicht alles können und brauchen Zeit, sich an alles zu gewöhnen. Die Geduld lohnt sich<.

Aaron wollte eigentlich schon in der 22.+5 Schwangerschaftswoche auf die Welt kommen. Das ist natürlich viel zu früh. Aarons Mutter musste sich sehr schonen und viel liegen und so hat Aaron die Geburt noch fünf Wochen hinausgezögert und wurde schließlich in der 28. + 0 SSW am 25. Februar 2021 mit Kaiserschnitt geboren. Aaron wog bei seiner Geburt 1.135 Gramm und war 37 cm groß. Er hatte Probleme mit seiner Atmung – immer wieder hat er aufgehört zu atmen und bekam viele Wochen Koffein. Bei den Frühchen ist es immer das Problem, dass sie das Atmen vergessen und dann auch dabei noch trinken, zwei Dinge gleichzeitig und automatisch, das ist nicht so einfach. Eigentlich müssen die Babys das in dieser Schwangerschaftswoche auch noch nicht können, was für eine große Leistung, die die Kleinen immer schaffen. Nach ein paar Wochen wurde das Koffein abgesetzt, das war ein großer Schritt in die richtige Richtung.  

Aarons Mutter erinnert sich:

>Es war ein ständiges Auf und Ab mit Aarons Atmung. Mal klappte es ganz gut, dann wieder gab es Tage, an denen die Atmung nicht gut funktionierte. Aaron ist unser erstes Kind und so wollten wir natürlich immer bei ihm sein. Aber auf der Intensivstation einziehen und wohnen geht natürlich nicht. Wir wohnen 65 km von Oldenburg entfernt, ohne Auto lässt sich das auch nur schlecht pendeln. Es war ein großes Glück, dass wir im Ronald McDonald Haus wohnen konnten. Nachdem mein Mann gesehen hatte, dass ich gut wohne und versorgt bin, konnte er wieder arbeiten gehen und besuchte Aaron und mich an den Wochenenden. Kira-Marias Mutter wohnte bereits im Elternhaus und war uns mit allem ein paar Wochen voraus. Schnell lernten wir uns kennen, begegneten uns auch auf der Station und konnten uns gut über unsere Babys austauschen. Es ist ein gutes Gefühl, zu wissen, man ist nicht allein. Es gibt Menschen, die einen verstehen, denen muss ich mich nicht erklären. Unsere Babys haben es gut gemeistert, wir haben auch nach fast zwei Jahren noch Kontakt und treffen uns<.

Kira-Marias Mutter ergänzt:

>Ich kann dies nur unterstreichen. In der Nähe zu wohnen, sich mit anderen Eltern auszutauschen, neue Freunde zu finden, das war neben all den Sorgen ein guter Nebeneffekt, es hat uns geholfen, diese Wochen zu schaffen. Unser Lebensmittelpunkt verlagerte sich nach Oldenburg, es war für diese Zeit unser Zuhause. Und es tut nicht nur den Müttern gut, auch die Väter wollen die Nähe zu ihren Babys und wenn es dann noch andere Väter gibt, mit denen ein Austausch möglich ist, dann ist allen geholfen. Dazu kommt die gute Betreuung im Haus. Hauptamt und Ehrenamt machen so viel, dass es uns gut geht. Ob es am Dienstag das Frühstück, am Donnerstag das Abendessen, kleine Geschenke an der Apartmenttür oder auch ein frisch gebackener Kuchen. Alles hilft so sehr diese anstrengende Zeit zu überstehen und gut zu meistern. Wir sagen DANKE für alles<.

Die Geschichte von Kira-Maria und Aaron zeigt, dass die Nähe zur Kinderklinik der ganzen Familie guttut. >Die Nähe der Familie hilft< – das leben uns die Familien täglich vor. Die Familien haben auch jetzt noch Kontakt, sie tauschen sich aus, sie treffen sich privat. Es entstehen Freundschaften in einer Zeit, in der es einem nicht gut geht und man eigentlich keinen Kopf für neue Freunde hat. Die gemeinsame Geschichte verbindet und gibt Kraft, diese Zeit gut zu überstehen und auch als Eltern einen Halt zu finden.

Kira-Maria wurde nach 13 Wochen, am 5. Mai 2021, mit 2.130 Gramm und 42 cm und Aaron wurde nach 12 Wochen, am 21. Mai 2021, mit 2.940 Gramm und 48 cm entlassen. Wir wünschen Kira-Maria und Aaron alles Gute, werdet groß, seid neugierig auf das Leben und bleibt gesund!

21.11.22