Babys bekamen die Eltern Luisa und Andreas. Die Drillinge Paula, Henning und Marten wurden am 22. März 2021 in der 35. Schwangerschaftswoche in Oldenburg geboren. Als die Mama erfuhr, dass sie schwanger war, durfte sie vom ersten Tag an nicht mehr arbeiten. Von jetzt auf gleich von der Arbeit weg und in der Pandemie viel alleine zuhause um sich und die Kinder zu schützen.
Die Schwangerschaft verlief ganz gut und ohne Komplikationen. Bis zur 33. Schwangerschaftswoche, denn ab da musste Mama Luisa in der Frauenklinik unter Beobachtung sein. Zu dem Zeitpunkt galten immer noch die Besuchsverbote in den Kliniken und so war der Kontakt zu ihrem Mann Andreas nur über das Telefon möglich. Keine schöne Situation für die werdenden Eltern, die sich dann erst 14 Tage später im Kreißsaal wiedersahen. Der große Tag war gekommen, die Drillinge wurden am 22. März 2021 per Kaiserschnitt entbunden und jedes Kind wurde von einem Kinderärzteteam empfangen und untersucht.
Ab diesem Zeitpunkt änderte sich das ganze Leben der beiden Eltern. Alle guten Tipps, die vorher gegeben wurden halfen nicht, das Leben ruhig zu halten. Mit Paula, Henning und Marten wurde es lebendig. In der Kinderklinik wurden die drei gut versorgt. Paula und Henning wogen bei der Geburt 2.300 Gramm. Den Beiden ging es soweit ganz gut, sie waren gut versorgt, atmeten alleine und begannen auch gut zu trinken. Sie waren etwas klein holten dies aber schnell auf. Sie durften auch in einem Bettchen liegen. Marten wog bei der Geburt 2.100 Gramm und hatte, trotz der Lungenreifespritze, Probleme mit der Atmung. Er bekam Cortison, lag für eine kurze Zeit im Inkubator und musste auch beatmet werden. Aber auch dies war nicht von langer Dauer. Marten lernte das Atmen und auch die Abfälle in der Sauerstoffsättigung wurden immer weniger. Bald lagen die Drei in einem Bettchen und auch das Kuscheln zu Dritt war unser täglicher Begleiter und einfach ein sehr schönes Gefühl. >Wenn es so weitergeht, kommen wir gut durch diese Situation durch<, dachten sich die Eltern und freuten sich, dass alle Drei täglich stabiler wurden.
Fünf Tage nach der Entbindung, wurde Mama Luisa entlassen und durfte mit ihrem Mann im Ronald McDonald Haus ein Apartment beziehen. Das war auch gut so, denn die Familie wohnt 60 km oder gut eine Autostunde von Oldenburg entfernt. Damit die drei Kleinen rund um die Uhr versorgt und betreut werden können, ist es eine sehr große Erleichterung, dass die Eltern in der Nähe ein >Zuhause auf Zeit< fanden. Zum Glück durften beide Eltern im Elternhaus wohnen und auch immer gemeinsam auf die Station gehen, was bei Drillingen nur verständlich ist, denn es werden zum Versorgen immer mehr als zwei Hände benötigt.
Luisa und Andreas erinnern sich an die Zeit im Ronald McDonald Haus: >Wir wohnten beide im Elternhaus. Mein Mann hat schnell wieder angefangen zu arbeiten, also war er nur wenige Tage von der Arbeit fern. Von Oldenburg aus ist er direkt zur Arbeit gefahren. So konnten wir die Urlaubstage und die Elternzeit für Zuhause aufsparen. Dadurch, dass wir so nah an der Klinik wohnten, konnte ich alle Versorgungen mit den Kindern durchführen. Entweder mit Hilfe der Schwestern oder gemeinsam mit meinem Mann. Aufgrund der Corona Maßnahmen, durften wir keinen Besuch empfangen. Wir haben das Miteinander in unserer großen Familie vermisst. Die Nähe zu unseren Kindern war uns in dem Moment aber wichtiger, deswegen waren wir auch nicht so häufig zu Hause. Sehr schön war, dass wir im Elternhaus eine andere Drillingsfamilie kennenlernten. Wir konnten uns gut austauschen, wir erlebten ja ganz genau dasselbe. Das kann niemand so richtig gut nachempfinden, was es heißt, drei Babys zu versorgen. Unsere Männer waren tagsüber bei der Arbeit, so waren wir nicht allein, das war sehr schön. Auch nach der Entlassung haben wir uns ausgetauscht und uns auch schon gegenseitig besucht, es ist ein toller Kontakt entstanden. Diesen neuen Kontakt haben wir nur gewonnen, weil wir im Ronald McDonald Haus wohnten<, erninnert sich Mama Luisa.
Nach nur knapp vier Wochen wurden die Drillinge munter und gesund entlassen und von da an begann das Leben mit Drillingen in den eigenen vier Wänden. Wie gut, dass die Großeltern in der Nähe wohnen und viel helfen konnten und jetzt auch noch können. Beim Füttern, Wickeln, Beruhigen und bei allen anderen Arbeiten, die rund um die Versorgung der Babys zu tun sind, ist eben alles mal drei. Das kann sich wohl niemand vorstellen, der das nicht selbst erlebt hat.
Mittlerweile sind Paula, Marten und Henning 2 1/2 Jahre alt. Sie sind gesund und munter, Mama Luisa beschreibt es so: >Wir haben sehr willensstarke und wilde Kinder. Ja, richtig wilde Kinder. Das kommt vor allem durch die Gruppendynamik der Drei. Sie fördern und fordern sich natürlich im Alltag untereinander. Sie sind etwa alle drei motorisch sehr weit und klettern viel. Allgemein haben sie kaum Angst oder Scheu, ganz im Gegenteil. Was im Alltag für uns als Eltern oft eine Belastung ist, also dieses Wilde, ist aber trotzdem total schön zu beobachten. Sie sind halt richtige Kleinkinder und leben das auch viel intensiver aus, als andere Kinder. Wir sind sehr dankbar, dass es allen Dreien so gut geht, dass wir trotz allem einen guten Start hatten und uns immer sehr gut in der Klinik betreut fühlten.<
Vielen Dank für diese schöne Geschichte und den Einblick, den wir geben durften. Wir wünschen Paula, Marten und Henning alles Gute, dass sie gesund und munter bleiben. Und Mama Luisa und Papa Andreas wünschen wir viel Freude mit ihren Dreien und immer auch kurze Momente der Ruhe zum Luft holen und starke Nerven.
16.10.23