Kleine und große Helden – Ronald McDonald Haus und Oase Köln
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Ronald McDonald Haus und Oase
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Von kleinen und großen Helden

Vincent war mit seiner Familie schon drei Mal im Ronald McDonald Haus und Oase Köln, während sein kleiner Bruder Paul nebenan im Kinderkrankenhaus behandelt wurde. Mit der Geburt von Paul gab es einige Schocks und viele Ungewissheiten für die Familie.

Paul: Begleitet von Schutzengeln
Geschwisterhelden Vincent und Paul
Familienglück

Paul kam als Blitzstart mit Schutzengeln auf die Welt. Eigentlich sollte er in Köln geboren werden, um dort sofort operiert zu werden. Doch es kam anders. Seine Mutter musste bereits vier Wochen früher eher routinemäßig in ein Krankenhaus am Wohnort und wurde über Nacht dortbehalten. Diese Entscheidung hat Leben gerettet. Das CTG zeigte die Herzfrequenz des Ungeborenen, das mit seiner Mutter unter Beobachtung stand. Nachts hörte Pauls Herz plötzlich auf zu schlagen und er wurde binnen 6 Minuten auf die Welt geholt. Blitzstart!

Es folgte eine Zeit voller Ungewissheit. Paul kam ins Kölner Kinderkrankenhaus, das circa zwei Stunden von der eigentlichen Heimat entfernt liegt. Seine Eltern zogen mit Vincent, seinem großen Bruder ins Ronald McDonald Haus und Oase Köln ein.

Nicht zu wissen, ob und wie sich die gesundheitliche Situation entwickeln würde, welche Hilfsmittel Paul kurz- und mittelfristig in seinem Leben benötigen würde, das waren Schocks für die Familie. Hinzu kam, dass sowohl der Lebensstart in 2020 als auch das beginnende Leben von allen Umständen der Pandemie geprägt wurden. Es war eine Normalität, wie sie heute für viele schon nicht mehr vorstellbar ist. Die Familie musste mehr als oft über sich hinauswachsen.

Zu den offenen Diagnosen und Entwicklungen kann es manchmal hilfreich und tröstlich sein, sich mit anderen Familien auszutauschen. Es sind oft ungewisse Wege, auf denen die Familien unterwegs sind und viel Kraft benötigen. Sich zuzuhören, sich auszutauschen – das ist wertvoll. Auch der Rückzugsort des eigenen Apartments wird geschätzt. Manche Familie macht mit eigenen Erfahrungen Mut, andere sind gute Zuhörer, mit anderen stimmt einfach die Chemie. Auf diese Weise wird das Elternhaus zum >Zuhause auf Zeit<.

Während der Genesungs- und Entwicklungsweg von Paul noch offen war, erkundete der große Bruder Vincent alle Spielemöglichkeiten im >Zuhause auf Zeit< und begegnete allen mit kindlicher Entdeckerfreude. Er wurde zum fröhlichen Mutmacher, indem er das machte, was er gerne tat – Rollerfahren! Er trainierte, übte, lernte neue Stunts, testete Tempo, Blitzstart und Limits, verbesserte seine Bremsfähigkeiten und Kurvenlage. Kunstvoll sprang er mit dem Roller in die Luft und freute sich. Schnell lernte er, dass die Küche rollerfreie Zone war, es hier und da Tempolimits geben konnte und wo es besonders gut rollte. Gleichzeitig freute sich das Team des Ronald McDonald Hauses, wenn es als Zuschauer zu neuen Tricks und Sprüngen eingeladen wurde.

Paul machte in dieser Zeit auf seine eigene Weise Strecke und Stunts. Kaum auf der Welt wurde er bereits zum starken Kämpfer. Seine Reise führte durch Operationen. Nicht nur einmal stand seine Mutter fassungslos und beeindruckt in der Küche. >Wie so ein kleines Geschöpf so viel Kampfgeist und Durchhaltevermögen entwickeln kann, nötigt mir Respekt und Bewunderung ab!< Kein Wunder. Paul hat am 2. Lebenstag seine erste Operation gemeistert. An Tag 4 folgte bereits die nächste Operation.

Zwischenzeitig durfte die Familie nach Hause. Doch im ersten Lebensjahr folgten Komplikationen, Not-Operation und Nach-Not-Operationen. Das beherzte Eingreifen der Medizin, die Intuition der Familie und viele Schutzengel haben Paul mehr als einmal gerettet. Es wird noch weitere geplante Operationen geben.

Pauls Geschichte macht Mut. Was mit Schrecken begann, wurde in geordnete Bahnen gelenkt. Mittlerweile sind die Besuche im Kinderkrankenhaus kurz und routiniert. Die Familie kommt meist zu Kontrolluntersuchungen. Bei dieser Gelegenheit besuchen Mutter und Geschwister gerne die Kölner Oase, die zum Ronald McDonald Haus gehört. Für die Menschen, die im Kinderkrankenhaus zu Besuch sind, steht diese den Familien im Kinderkrankenhaus über eine Verbindung offen.

Vincent ist ortskundig, seine Mutter und Paul ebenfalls. Pause machen, Kaffee und Kaltgetränke zur Stärkung stehen bereit, sich gemütlich zurückziehen, einmal durchatmen und vor der Heimfahrt stärken. Kuchen und Waffeln werden ebenfalls gerne in der Oase angeboten. Die Kinder können vor der Heimfahrt ihre Energien austoben oder einfach noch etwas spielen.

Es gab viele Heldenmomente für Pauls und Vincents Familie. Viele verschiedene Rahmenbedingungen hat die Familie erlebt. Operation während Lockdown-Zeiten, schwierige Prognosen, offene Diagnosen, Kontaktbeschränkungen im Krankheitsfall in vielen Facetten, sowie krankheitsbedingte Höhen und Tiefen. Die Familie musste sehr oft Superkräfte entwickeln und ist immer wieder über sich hinausgewachsen. Auch auf Abstand war die Familie immer füreinander da und hat sich auf Pauls Entwicklungsschritte und Genesungsprozesse konzentriert.

Vincent, sein Roller und seine kindliche Begeisterung haben Optimismus und Mut im Ronald McDonald Haus versprüht, während Paul tapfer kämpfte. Sie waren und sind Geschwisterhelden.

10.11.2022