Lili und Idas turbulenter Start ins Leben – Ronald McDonald Haus und Oase Köln
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>Eine Achterbahnfahrt der Gefühle< – Lillys und Idas turbulenter Start ins Leben

Mit gerade einmal 480g und 540g kamen die Zwillinge Lilly und Ida viel zu früh zur Welt. Und als wäre das nicht schon dramatisch genug, wurde Lilly zwei Tage nach der Geburt per Not-OP ein künstlicher Darmausgang gelegt. Dafür wurde sie von Duisburg nach Köln verlegt und von ihrer Schwester und Mutter getrennt. Für die Eltern Sarah und Jens begann eine nervenaufreibende Zeit des Bangens, Känguruhens und Pendelns zwischen Duisburg und Köln. 

Endlich kann die ganze Familie zusammen sein!

Fast 1,5 Jahre sind nach der Geburt der Zwillinge inzwischen vergangen und Lilly und Ida haben sich zu gesunden und fröhlichen Wonneproppen entwickelt. Dabei war ihr Start ins Leben alles andere als einfach: >Wenn ich auf die Zeit zurückblicke, war es eine Achterbahn der Gefühle<, erzählt Mama Sarah. >Auf eine Geburt in der 24. Schwangerschaftswoche ist man ja überhaupt nicht vorbereitet. Als Eltern wird man in die Situation ganz plötzlich reingeschmissen und funktioniert dann einfach.< Doch kurz nach der Geburt der nächste Schock: >Lilly ist das Kindspech nicht losgeworden<, berichtet Mama Sarah. >Sie wurde per Krankentransport nach Köln in das Kinderkrankenhaus Amsterdamer Straße verlegt, wo ihr ein künstlicher Darmausgang gelegt wurde. Auf der Intensivstation gab es leider keinen weiteren Platz, sodass ich mit Ida in Duisburg bleiben musste.< Anfangs ist Papa Jens immer alleine zwischen Duisburg und Köln gependelt, doch Sarah war trotz der Strapazen des Kaiserschnitts schnell wieder auf den Beinen, um beide Töchter möglichst viel im Arm zu halten: > Das Ziel war es, Lilly so schnell wie möglich wieder nach Duisburg zurück zu verlegen. Nach 10 Tagen war es dann endlich soweit – doch kaum war Lilly wieder zurück bei ihrer Schwester in der Duisburger Klinik, stiegen bei Ida die Entzündungswerte. Und so ging es für beide Kinder zurück nach Köln.

>Das Ronald McDonald Haus war leider belegt, sodass wir die ersten Nächte mit auf der Intensivstation und später bei Verwandten geschlafen haben. Dann wurde ein Apartment im Kölner Elternhaus frei, doch nach nur einer Nacht wurden wir alle wieder zurück nach Duisburg verlegt.< Eigentlich sollte Lillys künstlicher Darmausgang zurückverlegt werden, sobald Lilly das Gewicht von 2kg erreicht hatte. Doch sie bekam immer wieder eine Sepsis, bei der Bakterien in den Blutkreislauf gelangten. >Die Ärzte haben deshalb beschlossen, die OP vorzeitig durchzuführen, um nicht noch eine weitere lebensbedrohliche Sepsis zu riskieren<, so Mama Sarah. >Mitte Februar wurde Lilly dann mit einem Gewicht von 1.700g erneut in Köln operiert.< Dieses Mal konnten die Eltern ins Ronald McDonald Haus einziehen. >Das war für uns eine große Erleichterung! Denn Ida war ja die ganze Zeit über in Duisburg und wir sind weiterhin gependelt. Doch es tat gut, in einem geschützten Bereich zu sein und dabei immer in der Nähe von zumindest einem Kind zu sein.< Auch die Gemeinschaft mit den anderen Familien war sehr hilfreich: >Es ist einfach ein tolles Konzept. Es herrscht dort unter den Eltern ein starkes Gefühl der Verbundenheit. Und während die eigenen Bedürfnisse in solchen Ausnahmesituationen einfach untergehen, wird im Ronald McDonald Haus auch für das Wohlbefinden der Eltern gesorgt.<

Drei Wochen haben Sarah und Jens in ihrem Kölner Zuhause auf Zeit verbracht, bis sie mit Lilly Anfang März zurück in die Duisburger Kinderklinik durften. Dort mussten die beiden Mädchen noch für zwei Wochen auf der Frühgeborenenstation aufgepeppelt werden. >Jetzt waren wir endlich alle zusammen. Als wir nach drei Monaten das erste Mal alle zusammen in einem Bett geschlafen haben, war das ein ganz tolles Gefühl!< erinnert sich Sarah. Mit einem Gewicht von 2.400g und 2.700g wurden Lilly und Ida dann am 18. März vergangenen Jahres endlich nach Haus entlassen – zwei Tage vor dem eigentlichen Entbindungstermin! Trotz der Strapazen der viel zu frühen Geburt sind die Zwillinge vollkommen gesund und emotional ausgeglichen, was ganz sicher auch mit dem unermüdlichen Känguruhen ihrer Eltern zusammenhängt. Durch die intensive Nähe haben sie eine emotionale Basis geschaffen, die so wichtig für die Entwicklung von Frühchen ist.
Wir wünschen der Familie alles erdenklich Gute und viel Freude mit ihren zwei süßen Wonneproppen! 
 

23.04.2021