Als Maya am 20. Januar 2017 in der 29. Schwangerschaftswoche das Licht der Welt erblickte, wog sie ganze 540 Gramm, war 31 cm lang und hatte einen Kopfumfang von 22,5 cm. Sie war sehr klein, sehr zart und viel zu früh...
Nadja und ihrem Mann Michael wurde bereits kurz vor Weihnachten mitgeteilt, dass ihre Tochter in der Entwicklung zurück war und eine engmaschige Kontrolle stattfinden musste. Am 5. Januar wurde Nadja nach einer Kontrolluntersuchung stationär aufgenommen und aus Sicherheitsgründen bekam sie die Lungenreifespritze. Völlig außer sich und mit Heimweh lag sie in der Klinik und hoffte, dass es gelingen würde, wenigstens bis zur 30 Schwangerschaftswoche durchzuhalten, damit Maya nicht zu klein zur Welt kam. Gemeinsam mit ihrer zwölfjährigen Tochter Maxime sah sich die Familie schon mal die Frühgeborenenstation an, um vorbereitet zu sein. Ein Schock für Nadja, die die Bilder von viel zu kleinen Kindern, versehen mit Schläuchen, Masken und im Inkubator liegend einfach nicht vergessen konnte. ”Das wollte ich um jeden Preis vermeiden, alles tun, um den Zeitpunkt der Geburt so weit wie möglich hinaus zu zögern.”
Doch Mitte Januar wurde ein endgültiger Wachstumsstillstand bei Maya festgestellt, es musste eine Entscheidung getroffen werden und Maya wurde mit Kaiserschnitt entbunden. Und so kam sie, sehr winzig, sehr zart und zerbrechlich viel zu früh. Nadja war verzweifelt und litt darunter, dass sie ihre Tochter nicht in den Arm nehmen konnte, da sie im Inkubator bleiben musste. Maxime hingegen, die am zweiten Tag endlich ihre kleine Schwester sehen durfte, war begeistert und völlig überwältigt, weil sie so süß war. Diese kindliche Unbeschwertheit half Nadja sehr. Zudem machte Maya ihre Sache gut. Schnell kam sie ohne Atemhilfe aus und als sie 590 Gramm wog, durfte sie das erste Mal mit ihrem Papa kuscheln. So ging es einige Zeit bergauf, bis ein kleiner Rückschlag folgte, denn Maya bekam eine Infektion mit Durchfall und hatte Sättigungsabfälle.
Glücklicherweise überstand sie dies alles gut, benötigte aber in der Folge eine Bluttransfusion. In den Tagen darauf kam sie langsam wieder zu Kräften und Ende Februar war ein weiterer Meilenstein geschafft: sie wurde mit 1.245 Grammauf die Normalstation verlegt! Eine neue Zeit begann für die kleine Familie, die nun selbstständiger im Umgang mit Maya wurde. Als sie mit 1.610 Gramm Mitte März endlich aus dem Inkubator in ein Wärmebettchen kam, war wieder ein großer Schritt getan. Von nun an ging es steil bergauf. Ende März wog Maya stolze 2.115 Gramm und bekam ein normales Bettchen, Anfang April durfte sie sogar mit der ganzen Familie für eine halbe Stunde draußen spazieren gehen. Nach fünf Wochen PNI und sieben Wochen Normalstation, am 84. Lebenstag von Maya, durfte sie pünktlich zu Ostern nach Hause.
“Heute sehen wir Maya an und wissen, welches Glück wir hatten. Sie ist ein ganz normales Kind, aufgeweckt und ausgeglichen, das mit jedem lacht. Das ist sicherlich der hoch spezialisierten medizinischen Versorgung der Uniklinik zu verdanken. Doch für uns war die Nähe zu unserem Kind die größte Hilfe und wir waren sehr froh, während dieser ganzen schwierigen Zeit im Ronald McDonald Haus wohnen zu können.”
08.01.2018