„Hallo, ich bin Ben und kam am 20. Dezember 2016 zur Welt – und das, obwohl ich eigentlich noch bis Anfang Februar im Bauch meiner Mama sein sollte.
2.270 Gramm wog ich, und mit 45 Zentimetern war ich kein Riese, aber meine Familie war von der ersten Minute an sicher, dass wir das gemeinsam schaffen. Auf der Frühchenstation K3 der Kinderklinik des Carl Thiem-Klinikums wurde ich rund um die Uhr umsorgt, gefüttert und gestreichelt. Kurz nach Weihnachten zog meine Mutti dann ins Ronald McDonald Haus, damit sie immer in meiner Nähe sein konnte. Dort schlief sie sich aus, trank mit den anderen Eltern Tee oder machte einen kleinen Schwatz – auf jeden Fall kam sie dann immer ausgeruht und froh gelaunt zu mir. So konnte ich gar nicht anders, als einfach mit jedem Tag ein bisschen schwerer zu werden und Sachen zu lernen, die Babys halt können müssen. Am 16. Januar war es dann so weit: Meine Mama und meine Omi durften mich aus dem Krankenhaus abholen, und es ging die große Welt.
Im Elternhaus gibt’s ein „strenges Gesetz“: Die Eltern „müssen“ ihre Babys jedem zeigen – so auch mich. Natürlich fanden mich die Frauen einfach himmlisch und gelungen und so. Meine Oma Käte ist im Ruhestand und hat bis letzten Sommer als Restaurantleiterin bei McDonald’s in Senftenberg gearbeitet. Sie kannte die Elternhäuser schon und brachte für die Geschwisterkinder eine Puppe mit, die etwas größer war als ich damals. Inzwischen bin ich acht Wochen alt, wiege 3.820 Gramm und trinke 170 Gramm pro Mahlzeit. Meine Oma hat mich sogar als „Fresskopf“ bezeichnet.
Unglaublich! Bei meiner Pullerparty war ich der Stargast, nur am nächsten Tag war ich etwas k. o. Im März muss ich mit Mama noch einmal ins Schlaflabor der Kinderklinik – nur zur Sicherheit.
Wisst ihr, wie sie die Puppe meiner Omi genannt haben? Ben. Er ist jetzt in die Spieloase des Elternhauses eingezogen, fühlt sich da pudelwohl und tröstet ab und zu Kinder, die dort auf ihren Bruder oder ihre Schwester warten. Aber nun bin ich bereits größer als Puppenben. Ich bin wirklich froh, dass ich meine Familie auf der Kinderstation dabeihatte und dass meine Leute immer ausgeruht und guter Dinge waren.
Ich wünsche allen Kleinen, deren Start ins Leben nicht ganz so wie gewünscht geschieht, dass sich alles zum Guten wendet und dass die Großen immer mit Mut und Zuversicht ihren Kindern beistehen! Auf meinen ersten Frühling und Sommer freu ich mich schon riesig. Hoffentlich haben meine Leute am 8. Juli Zeit, auch wenn ich noch nicht laufen kann – das Sommerfest vom Ronald McDonald Haus will ich auf keinen Fall verpassen. Wir sehen uns!
07.05.2018