Die sechsjährige Sina wächst in der Nähe von Doberlug-Kirchhain auf, im Grünen und mit Tieren. Aber eine unbeschwerte Kindheit hat das freundliche Mädel leider nicht, weil es am Rett-Syndrom erkrankt ist. Das gemeinsame Lachen hat die Familie dennoch nicht verlernt.
Die nur bei Mädchen vorkommende Hirnerkrankung stellt Sinas Familie vor große Herausforderungen. Das Zusammenspiel von Sinas Muskeln ist beeinträchtigt und epileptische Anfälle machen den Tagesablauf für und mit Sina zeitweise sehr anstrengend. Manchmal sehen wir der Mutter die Erschöpfung an, weil Sina jederzeit die volle Aufmerksamkeit und Begleitung braucht. Jedoch mit Liebe, Geduld und einer großen Portion Pragmatismus meistert das Mutter-Tochter-Duo den Alltag, auch den Klinikalltag. Wir kennen die Familie nun seit vier Jahren. Immer wenn Sina auf der Kinderstation des Carl-Thiem-Klinikums behandelt werden muss, weiß die Mutter, wo auch sie für diese Zeit in Sinas Nähe bleiben kann. Der Vater ist arbeiten und besucht seine Familie im Elternhaus. In unserem Gästebuch ist ein Handabdruck von Sina und der Spruch: “Hallo Freunde, das Leben ist wie eine Zugfahrt. Es gibt viele Stationen, an denen wir anhalten, um neue Gäste ein- oder aussteigen zu lassen. Aber es wird auch die Wenigen geben, die uns bis zur Endstation begleiten. Halte diese fest. Danke für alles, Sina und Mama.“
Für Sinas Mutter ist das Angebot im Elternhaus nicht selbstverständlich. Sie weiß, dass es nur dank der Unterstützung vieler Menschen, Firmen und Institutionen und deren Engagement ein Zuhause auf Zeit für die Familien kranker Kinder ist. Deshalb packt sie selbst mit an, hilft bei der Wäsche, bepflanzt eine Blumenschale neu oder zeigt einer anderen Familie “ihr“ Ronald McDonald Haus Cottbus.
19.12.2018