Alles sah nach einer normalen Geburt aus und die Familie freute sich darauf, ihren kleinen Sohn Lukas bald in die Arme nehmen zu können. Doch dann traten Komplikationen auf …
Julian, der erste Sohn, kam per Kaiserschnitt zur Welt. Daher war es ein großer Wunsch seiner Eltern, dass ihr zweites Kind auf natürlichem Wege und in einem Geburtshaus das Licht der Welt erblicken sollte. Die Geburt verlief problemlos, aber als Lukas dann selbstständig atmen sollte, bekam er kaum Luft und lief blau an. Die Hebamme zögerte nicht lange und die Familie wurde sofort auf die Intensivstation der Kreisklinik Altötting verlegt. Die Ärzte diagnostizierten eine Sepsis, eine Blutvergiftung, die durch Streptokokken ausgelöst worden war. Lukas bekam unverzüglich Infusionen gelegt und sein Zustand stabilisierte sich.
Als Lukas’ Mama am nächsten Tag zu ihrem Sohn wollte, waren alle Ärzte bereits in Alarmbereitschaft. Ihm ging es extrem schlecht und der Hubschrauber, der ihn nach München ins Klinikum Großhadern bringen sollte, war schon auf dem Weg. Von einer Minute auf die nächste schossen der jungen Mama tausend Fragen durch den Kopf: “Wieso so plötzlich? Was war passiert? Wird es Lukas schaffen?“ In München angekommen, stellten die Ärzte so hohe Entzündungswerte fest wie bei keinem Baby zuvor. “Zur schlimmsten Zeit bekam unser Sohn zwölf Infusionen am Tag“, erzählen seine Eltern. Zum Glück war er kein Frühchen und besaß deshalb die Kraft zu kämpfen. Trotzdem war es nicht sicher, ob es den Ärzten gelingen würde, die hohen Entzündungswerte zu senken.
Der einzige Lichtblick in diesen Tagen war Lukas’ größerer Bruder Julian. “Dass wir in dieser Zeit zusammen sein konnten und noch ein Kind hatten, um das wir uns kümmern mussten, ließ uns diese schwere Situation als Familie überstehen. Wir wissen nicht, wie wir das ohne das Ronald McDonald Haus geschafft hätten.“ Auch nachts ging Lukas’ Mama in die Klinik, um nach ihrem Kind zu sehen. Die Erinnerung an die Nacht in Altötting, als es so schnell gegangen war und plötzlich alles auf dem Spiel stand, ließ sie oft nicht schlafen. Lukas’ Zustand besserte sich, bis er hohes Fieber bekam. Durch die vielen Zugänge, die ihm gelegt wurden, konnten sich dort wieder Bakterien ansiedeln. Nachdem sie getauscht wurden, ging es jetzt endlich bergauf und die frisch gebackenen Eltern durften sogar schon mit Lukas kuscheln.
30.08.2018