Das neue Jahr war erst wenige Tage alt, als Moritz zum ersten Mal die Türe zur Ronald McDonald Oase öffnete. Verblüfft strahlten uns Mama und Sohn damals an. „Wir waren überrascht so einen schönen Ort vorzufinden.“ Für einen kurzen Moment vergaßen die beiden welche Herausforderung ihnen in den nächsten Wochen bevor stand. Denn trotz seines liebevollen Lächelns, wirkte Moritz erschöpft und schwach – er hat Morbus Crohn.
Morbus Crohn gehört zu den Autoimmunkrankheiten und ist als chronisch-entzündliche Darmerkrankung nicht heilbar. Das Leben hat Moritz mit zwölf Jahren nicht gefragt, bevor es ihm einen neuen Takt vorgab. Umso schöner war es zu sehen, wie gut es Moritz 11 Monate später geht. Denn der Anfang war für die Familien nicht leicht: Weihnachtliche Vorfreude lag in der Luft, mit jedem Türchen kam das Christkind näher – und Moritz wurde immer dünner. Schwindel und Übelkeit beherrschten häufig seinen Alltag. Da die Krankheit keinen typischen Verlauf hat, rätselten Mama und Papa mit den Ärzten lange was Moritz fehlte. Kurz nach Silvester wog er dann nur noch 42 Kilo und bekam ungewöhnlich dicke Beine. Der Verdacht auf Morbus Crohn wurde immer realer, so dass Moritz Anfang Januar mit gepacktem Koffer und einem mulmigen Gefühl auf die Station A3 des Kinderkrankenhauses Amsterdamer Straße einzog.
Kraft schöpfen in der Oase
In dieser Zeit half die Oase der Familie sehr. „Kennen Sie schon die Massagesessel?“ Mit diesen neugierig machenden Worten schickte die Stationsschwester die Familie auf den Weg, einen guten Weg: Durch die unmittelbare Nähe der Ronald McDonald Oase zum Kinderkrankenhaus – eine Brücke verbindet beide Orte – konnte Moritz seinen Lieblingsmenschen immer ganz nah sein und Familienzeit genießen. Mit einem leckeren Stück Kuchen und einem warmen Milchkaffee für Mama waren die Lieblingsplätze schnell gefunden. „Wenn mein Onkel mich besuchte, haben wir uns am liebsten in den Massagesessel gelegt und die Seele baumeln lassen.“, lächelt Moritz verschmitzt. „Mit Mama habe ich gerne im Wintergarten gesessen und Mühle gespielt.“ Während Moritz wieder zu Kräften kommen musste, startete für seinen kleineren Bruder Luis eine unvergessliche jecke Zeit. Wie Moritz, durfte auch er sich den kölschen Traum vom Prinzen erfüllen. „Einmoll Prinz zu sinn“ im Kölner Kinderdreigestirn ließ die Familie nochmal mehr zusammenschweißen. Während die Oma Luis im Karnevalsleben begleitete, saßen Opa, Mama, Papa und der Rest der Großfamilie abwechselnd bei Moritz im Krankenhaus und nutzen die kurzen Momente in der Oase, um dem Klinikalltag immer mal wieder zu entfliehen. Es war eine guttuende Ablenkung vor der immer näher rückenden Herausforderung: 50 Tage keine feste Nahrung – und das in der jecken Zeit des Karnevals. Moritz hielt mit der liebevollen Unterstützung von Mama, Papa und Luis tapfer mit Astronautennahrung durch.
„Mir geht es gut und ich fühle mich wohl.“, so Moritz heute und freut sich auf ein herzliches Wiedersehen bei seinen Kontrollterminen in der Oase vorbeizuschauen. Wir freuen uns auch auf Dich!
31.10.2016